unbefangenes Wesen, natürliches Benehmen, Auftreten
Unbefangenheit, die
Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Unbefangenheit · wird nur im Singular verwendet
Aussprache
Worttrennung Un-be-fan-gen-heit
GrundformBefangenheit
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
2.
Unvoreingenommenheit
Beispiel:
er steht der neuen Kunstauffassung mit Unbefangenheit gegenüber
Jura unparteiische Haltung
Beispiel:
die Unbefangenheit des Richters
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
befangen · unbefangen · Befangenheit · Unbefangenheit
befangen
Part.adj.
‘gehemmt, verlegen, voreingenommen’.
Das Präfixverb
ahd.
bifāhan
(8. Jh.),
mhd.
bevāhen
‘umfassen, umfangen, einschließen’
(zur Etymologie s.
fangen)
entwickelt schon im Mhd. adjektivische Verwendung des Part. Prät.
bevangen,
bevān
‘ergriffen, erfaßt’,
dann
‘nicht frei im Urteil, verlegen’
(18. Jh.).
Der verbale Gebrauch wird im 19. Jh. immer seltener.
Dazu
unbefangen
Part.adj.
Befangenheit
f.
Unbefangenheit
f.
(alle 18. Jh.);
doch vgl. einen vereinzelten Frühbeleg
ahd.
bifanganheit
im Sinne von
‘Begrenztsein, Beschränkung’
(Hs. 12. Jh.).
Thesaurus
Synonymgruppe
Objektivität
·
Unbefangenheit
·
Unvoreingenommenheit
Typische Verbindungen zu ›Unbefangenheit‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Unbefangenheit‹.
Verwendungsbeispiele für ›Unbefangenheit‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Mit solchen Absichten wäre der wissenschaftlichen Unbefangenheit dieser Untersuchungen in keiner Weise gedient.
[Weber, Max: Methodologische Einleitung für die Erhebung des Vereins der Sozialpolitik über Auslese und Anpassung (Berufswahlen und Berufsschicksal) der Arbeiterschaft der geschlossenen Großindustrie. In: Weber, Marianne (Hg.) Gesammelte Aufsätze zur Soziologie und Sozialpolitik, Tübingen: Mohr 1924 [1908], S. 448]
Sie können sich in aller Unbefangenheit engagieren, das unterscheidet sie von meiner Generation.
[Die Zeit, 20.08.2012, Nr. 34]
In dieser Umgebung die Unbefangenheit nicht zu verlieren ist schwer.
[Die Zeit, 19.12.2008, Nr. 51]
So weit ist es mit der neuen Unbefangenheit nun auch wieder nicht her.
[Die Zeit, 29.09.1989, Nr. 40]
Mit Unbefangenheit konnte sie nun nicht mehr gewinnen, also mußte sie eisern trainieren.
[Die Zeit, 06.12.1985, Nr. 50]
Zitationshilfe
„Unbefangenheit“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Unbefangenheit>.
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