Ungetüm, das
GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Ungetüm(e)s · Nominativ Plural: Ungetüme
Aussprache [ˈʊngətyːm]
Worttrennung Un-ge-tüm
Wortbildung
mit ›Ungetüm‹ als Letztglied:
Meeresungetüm
· Meerungetüm · Seeungetüm · Wortungetüm
Bedeutungsübersicht
- 1. riesenhaftes, hässliches, wildes Tier des Volksaberglaubens, Ungeheuer
- [umgangssprachlich, abwertend, übertragen] etw. Riesiges, Unförmiges, was jmdm. Furcht einflößt, besonders ein Tier
- 2. [umgangssprachlich, spöttisch] unnatürlich großes, unförmiges, oft altmodisches Gebilde, Monstrum
eWDG
Bedeutungen
1.
riesenhaftes, hässliches, wildes Tier des Volksaberglaubens, Ungeheuer
Beispiele:
ein sagenhaftes, schreckliches Ungetüm
er träumte von einem fürchterlichen Ungetüm
die Ungetüme der Sagen und Märchen
umgangssprachlich, abwertend, übertragen etw. Riesiges, Unförmiges, was jmdm. Furcht einflößt, besonders ein Tier
2.
umgangssprachlich, spöttisch unnatürlich großes, unförmiges, oft altmodisches Gebilde, Monstrum
Beispiele:
dieser Hut ist ein wahres Ungetüm
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Ungetüm n. ‘übermäßig großes Wesen oder Gebilde, Ungeheuer, Monstrum’ (md. 1. Hälfte 16. Jh., geläufig seit 2. Hälfte 18. Jh.). vergleicht das im Dt. allerdings erst spät bezeugte Wort mit anord. Das Füllwort of/um im Altwestnord. (1929) 28 ōdœmi n. (Plur.) ‘was ohne Beispiel ist, etw. Unerhörtes, ungeheuerliche Tat oder Begebenheit’ und erschließt germ. *ungadōmja ‘was nicht seine rechte Stelle hat’, eine Zusammensetzung des unter -tum (s. d.) dargestellten Substantivs mit den unter un- und ge- (s. d.) behandelten Präfixen; vgl. auch aengl. undōm ‘Unrecht, Ungerechtigkeit’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Typische Verbindungen zu ›Ungetüm‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Ungetüm‹.
Verwendungsbeispiele für ›Ungetüm‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Für das gesamte gespeicherte Wissen des Jahres 1997 wären fast eine halbe Billion dieser Ungetüme nötig gewesen.
[o. A.: Die ganze Sinfonie auf einem Pfennig. In: Bild der Wissenschaft auf CD-ROM, Stuttgart: Dt. Verl.-Anst. 1999 [1998]]
Zwei Begriffe, die ursprünglich nichts miteinander zu tun hatten, verschmolzen zu einem terminologischen Ungetüm.
[Die Zeit, 28.09.2012, Nr. 38]
Wer durch Köln spaziert, hat keine Chance, dem stählernen Ungetüm auszuweichen.
[Die Zeit, 23.12.2009, Nr. 12]
Es sammelt sich in einem See, fünf Meter neben einem riesigen roten Ungetüm.
[Die Zeit, 12.09.2006, Nr. 37]
Elke rannte händeringend auf das Ungetüm los; Willi hielt sie zurück.
[Jentzsch, Kerstin: Seit die Götter ratlos sind, München: Heyne 1999 [1994], S. 75]
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