im Volksglauben, in Märchen, Mythen o. Ä. Vogel, dessen Anwesenheit bzw. Anblick drohendes, kommendes Unheil zugeschrieben wird
siehe auch Unheilsbote, in gegensätzlicher Bedeutung zu Glücksvogel (1)
Beispiele:
»Krächzte ein Rabe auf dem Dach eines Kranken, sah man das als
Zeichen, dass dieser bald sterben würde«, sagt
F[…]. »Und wenn einer der sogenannten
Unglücksvögel dreimal um ein Hausdach flog, ging
man davon aus, dass einer der Hausbewohner binnen weniger Wochen tot sein
würde.« [Münchner Merkur, 09.11.2017]
Sie gehören zu den Rabenvögeln und da letztere kein gutes Image
haben, färbt dieses Schicksal auch auf die Dohlen ab. Sie galten daher im
Mittelalter als Unglücksvögel, die Krankheiten, Pest
und den Tod brachten. [Aachener Zeitung, 14.02.2019]
Sie hörte den Schrei einer Eule, des
Unglücksvogels, und sie zitterte vor Angst. [Die armen Seelen – Märchen aus der Provence, 13.03.2015, aufgerufen am 01.09.2020]
Zeus […] ließ
sie [die Giganten Agrius und Oreius] in Geier
verwandeln – und ihre arme Mutter [Polyphonte]
in einen Unglücksvogel, die Nachteule. [Der Kragenbär als Sinnbild des einsam Zufriedenen, 12.01.2013, aufgerufen am 01.09.2020]
Auf dem First ihres Hauses saß damals groß, unbeweglich und ohne
Scheu ein Uhu, der Unglücksvogel, der allen
Brautleuten eine finstere Zukunft verhieß. [Ransmayr, Christoph: Die letzte Welt. Gütersloh: Bertelsmann 1990, S. 30]