Ungunst, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Ungunst · Nominativ Plural: Ungunsten
Aussprache
Worttrennung Un-gunst
Wortbildung
mit ›Ungunst‹ als Letztglied:
zu Ungunsten · zuungunsten
Bedeutungsübersicht
- 1. ⟨zu jmds. Ungunsten⟩ zu jmds. Nachteil
- 2. Unwillen
- 3. [gehoben, veraltend] ⟨die Ungunst des Wetters⟩ das unangenehme, ungünstige Wetter
eWDG
Bedeutungen
1.
⟨zu jmds. Ungunsten⟩zu jmds. Nachteil
Beispiele:
die Verkäuferin hatte sich zu ihren Ungunsten verrechnet
das Urteil ist zu seinen Ungunsten ausgefallen
etw. schlägt zu jmds. Ungunsten aus
er hat sich sehr zu seinen Ungunsten verändert
2.
Unwillen
Grammatik: nur im Singular
Beispiel:
er hat sich [Dativ] die Ungunst seines Vorgesetzten zugezogen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Gunst · günstig · begünstigen · Günstling · Mißgunst · Ungunst · ungünstig
Gunst f. ‘Wohlwollen, Gewogenheit’. Das nur im Dt. und Nl. bezeugte Substantiv mhd. mnd. gunst ‘Gewogenheit, Wohlwollen, Einwilligung, Erlaubnis’, mnl. gonst, gunst, jonst, gonste, nl. gunst ist Verbalabstraktum mit st-Formans zu dem unter gönnen (s. d.) behandelten Verb; vgl. unpräfigiertes ahd. unst ‘Wohlwollen, Dank, Gnadengabe, Erlaubnis’ (9. Jh., abunst ‘Mißgunst, Neid’, 9. Jh.). In der Fügung zu jmds. Gunsten ‘zu jmds. Vorteil’ (15. Jh.) handelt es sich um einen alten, erstarrten Dativ Plur. – günstig Adj. ‘wohlgesinnt, wohlwollend, vorteilhaft, passend’, mhd. günstic ‘wohlwollend, gewogen’. begünstigen Vb. ‘bevorzugen, fördern’ (1. Hälfte 16. Jh.). Günstling m. ‘wer bevorzugt wird, in Gunst steht’, gegen Ende des 17. Jhs. aufkommende Verdeutschung von frz. favori, ital. favorito (s. Favorit). Mißgunst f. ‘das Mißgönnen, Neid’ (16. Jh.). Ungunst f. ‘das Ungünstigsein, Unwillen’, vor allem in der Fügung zu jmds. Ungunsten ‘zu jmds. Nachteil’, mhd. ungunst ‘Nichtbegünstigung, Mißgunst, Mißgeschick’, mnd. ungunst, nl. ongunst. ungünstig Adj. ‘nachteilig, schlecht’, mhd. ungunstec, ungunstic ‘mißgünstig, übelwollend, unglücklich’.
Typische Verbindungen zu ›Ungunst‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Ungunst‹.
Verwendungsbeispiele für ›Ungunst‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Die Ungunst meiner Mutter bekam ich nun rasch zu spüren.
[Maltzan, Maria von: Schlage die Trommel und fürchte dich nicht, Berlin: Ullstein 1998 [1986], S. 35]
Hat er sich nicht insbesondere die Ungunst der Presse rechtschaffen verdient?
[Die Fackel [Elektronische Ressource], 2002 [1924]]
Die Ungunst der Zeit ließ diese gute Absicht offenbar nicht recht zur Entfaltung kommen.
[Die Zeit, 18.10.1951, Nr. 42]
Der Bahnbau ist jetzt seit längerer Zeit im Gange, hat sich aber unter der Ungunst der allgemeinen Lage verzögert.
[Vossische Zeitung (Morgen-Ausgabe), 12.03.1924]
Trotz der Ungunst der Zeit sollten sich die deutschen Verleger darüber klar sein und dieser Aufgabe bewußt bleiben.
[Die Zeit, 01.06.1950, Nr. 22]
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