Unrast, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Unrast · wird nur im Singular verwendet
Aussprache
Worttrennung Un-rast
Bedeutungsübersicht
- [gehoben] Ruhelosigkeit, Rastlosigkeit
eWDG
Bedeutung
gehoben Ruhelosigkeit, Rastlosigkeit
a)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Rast · Rüst(e) · rasten · rastlos · Unrast
Rast f. ‘Ruhepause’, ahd. rasta (9. Jh.), mhd. rast(e), asächs. rasta, mnd. rast(e), mnl. raste, (mit Umlaut) anord. rǫst ‘Ruhe(pause), das Verweilen, Wegstrecke, Meile’, schwed. rast ‘Rast, Ruhe, Pause’, got. rasta ‘Meile, Wegstrecke’ sowie daneben ahd. restī (8. Jh.), resta (9. Jh.) ‘das Verweilen’, mhd. rest(e) ‘Ruhe, Rast, Sicherheit, Ruhestätte, Grab’, asächs. resta, auch ‘Tod’, mnd. reste ‘Rast, Ruhe’, aengl. ræst, rest, engl. rest (germ. *rast(j)ō-) und (ablautend) mnd. roste, ruste, mnl. ruste, nl. rust ‘Ruhe, Rast, Pause’ (germ. *rust(j)ō-) gehören wie (ohne ableitenden Dental gebildetes) aengl. ærn, anord. rann, got. razn ‘Haus’ zu einer s-Erweiterung der unter Ruhe (s. d.) dargestellten Wurzel ie. *erə-, *rē- ‘ruhen’. Die alte Bedeutung ‘Wegstrecke, Meile’ bezeichnet die zwischen zwei Rastorten zurückgelegte Wegstrecke unterschiedlicher Länge. Ablautendes spätmhd. rust f., mnd. roste, ruste ‘Ruhe’ (s. oben) wird in die Literatursprache übernommen Rüst(e) f. ‘das Ausruhen, Weile, Ordnung’ (die Sonne geht zur Rüste ‘zur Ruhe’, 16. Jh.). – rasten Vb. ‘Rast machen, (sich) ausruhen’, ahd. resten (8. Jh.), rastōn (9. Jh.), mhd. rasten, resten ‘ruhen’, asächs. restian, mnd. resten, rosten, aengl. ræstan, restan, engl. to rest ‘(aus)ruhen’ sind Ableitungen von den oben genannten Substantiven. rastlos Adj. ‘sich keine Ruhe gönnend, ruhelos, unermüdlich’ (17. Jh.). Unrast f. ‘Ruhe-, Rastlosigkeit, innere Unruhe’, mhd. unraste, unreste ‘Unruhe, Rast- und Ruhelosigkeit’.
Typische Verbindungen zu ›Unrast‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Unrast‹.
Verwendungsbeispiele für ›Unrast‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Eine Unrast, von der er wußte, daß sie nicht gestillt sei, wenn er weiterzöge, verzehrte ihn.
[Kolbenheyer, Erwin Guido: Das dritte Reich des Paracelsus, München: J. F. Lehmanns 1964 [1925], S. 1060]
Also begann die Unrast seiner früheren Jahre wieder das lockende Spiel von der seligen Ferne vor ihm.
[Kolbenheyer, Erwin Guido: Paracelsus, München: J. F. Lehmanns 1964 [1917], S. 115]
Man kriegt viel Zeit, die Unrast des Tages von sich zu werfen.
[Süddeutsche Zeitung, 02.04.1994]
Meine Mutter ist die Unrast in Person, emsig, preußisch, effizient.
[Der Tagesspiegel, 09.05.2004]
Auch das hat etwas mit der Unrast des Autors zu tun.
[Der Tagesspiegel, 02.04.1999]
Zitationshilfe
„Unrast“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Unrast#1>.
Unrast, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Unrast(e)s · Nominativ Plural: Unraste
Aussprache
Worttrennung Un-rast
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Rast · Rüst(e) · rasten · rastlos · Unrast
Rast f. ‘Ruhepause’, ahd. rasta (9. Jh.), mhd. rast(e), asächs. rasta, mnd. rast(e), mnl. raste, (mit Umlaut) anord. rǫst ‘Ruhe(pause), das Verweilen, Wegstrecke, Meile’, schwed. rast ‘Rast, Ruhe, Pause’, got. rasta ‘Meile, Wegstrecke’ sowie daneben ahd. restī (8. Jh.), resta (9. Jh.) ‘das Verweilen’, mhd. rest(e) ‘Ruhe, Rast, Sicherheit, Ruhestätte, Grab’, asächs. resta, auch ‘Tod’, mnd. reste ‘Rast, Ruhe’, aengl. ræst, rest, engl. rest (germ. *rast(j)ō-) und (ablautend) mnd. roste, ruste, mnl. ruste, nl. rust ‘Ruhe, Rast, Pause’ (germ. *rust(j)ō-) gehören wie (ohne ableitenden Dental gebildetes) aengl. ærn, anord. rann, got. razn ‘Haus’ zu einer s-Erweiterung der unter Ruhe (s. d.) dargestellten Wurzel ie. *erə-, *rē- ‘ruhen’. Die alte Bedeutung ‘Wegstrecke, Meile’ bezeichnet die zwischen zwei Rastorten zurückgelegte Wegstrecke unterschiedlicher Länge. Ablautendes spätmhd. rust f., mnd. roste, ruste ‘Ruhe’ (s. oben) wird in die Literatursprache übernommen Rüst(e) f. ‘das Ausruhen, Weile, Ordnung’ (die Sonne geht zur Rüste ‘zur Ruhe’, 16. Jh.). – rasten Vb. ‘Rast machen, (sich) ausruhen’, ahd. resten (8. Jh.), rastōn (9. Jh.), mhd. rasten, resten ‘ruhen’, asächs. restian, mnd. resten, rosten, aengl. ræstan, restan, engl. to rest ‘(aus)ruhen’ sind Ableitungen von den oben genannten Substantiven. rastlos Adj. ‘sich keine Ruhe gönnend, ruhelos, unermüdlich’ (17. Jh.). Unrast f. ‘Ruhe-, Rastlosigkeit, innere Unruhe’, mhd. unraste, unreste ‘Unruhe, Rast- und Ruhelosigkeit’.
Zitationshilfe
„Unrast“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Unrast#2>.
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