schlüpfen
Vb.
‘sich gleitend (durch enge Öffnungen) fortbewegen, sich schnell und geschmeidig bewegen’,
ahd.
intsluphen
‘entkommen, entschwinden’
(9. Jh.),
frühnhd.
entslüpfen,
mhd.
slüpfen,
slupfen,
frühnhd.
schlupfen
‘schlüpfen, schlürfen’,
nhd.
schlupfen
und
schlüpfen
ist eine (Doppelkonsonanz aufweisende) Intensivbildung
(
germ.
*slupp(j)an)
zu dem im 17. Jh. aus der Literatursprache verschwundenen,
heute nur noch in der Jägersprache üblichen
stark flektierenden Verb
schliefen
‘in den Fuchs- oder Dachsbau kriechen’,
ahd.
sliofan
(9. Jh.),
mhd.
sliefen
‘gleiten, schlüpfen’,
mnd.
mnl.
slūpen,
nl.
sluipen,
aengl.
slūpan,
got.
sliupan
‘schleichen, schlüpfen’
(
germ.
*sleupan),
das sich
(wie
Schleife,
Schlaufe,
Schlucht,
s. d.)
mit
lat.
lūbricus
‘schlüpfrig, glatt, gleitend’
auf
ie.
*(s)leubʰ-
‘gleiten, schlüpfen’
zurückführen läßt,
eine Labialerweiterung der Wurzel
ie.
*(s)leu-
‘gleiten, schlüpfen’
(wozu auch
schlau,
Schlauch,
s. d.).
–
Schlupf
m.
‘das Schlüpfen, enger Durchgang, Versteck, Schleife’,
spätmhd.
slupf
‘das Schlüpfen, Schlupfwinkel, Schlinge, Strick’,
heute besonders Grundwort in Komposita wie
Durchschlupf
m.
(um 1600),
Unterschlupf
m.
(16. Jh.).
Schlüpfer
m.
‘etw., in das man hineinschlüpft, Muff’
(17. Jh.),
‘Damenunterhose’
(20. Jh.).
Schlupfloch
n.
mhd.
slupfloch.
Schlupfwinkel
m.
‘Versteck’
(15. Jh.).