Wahl oder Abstimmung, bei denen die Wahlscheine von den Abstimmenden selbst oder von einer dazu befugten Person in eine Wahlurne gesteckt werden
Synonym zu Wahlgang
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein bevorstehender, erneuter, neuerlicher, vorgezogener, vorzeitiger Urnengang; ein bundesweiter, landesweiter, kommunaler Urnengang; ein korrekter, verfassungswidriger Urnengang
Beispiele:
Wie werden die Wahlen kontrolliert? Um Manipulationen zu vermeiden, überwachen 25.000 Wahlbeobachter den Urnengang, darunter 128 Vertreter ausländischer Organisationen. [Bild, 29.01.2005]
Zudem bereitet das Innenministerium ein neues Wahlgesetz vor, nach dem [der] Urnengang auch als reine Briefwahl stattfinden kann. [Norddeutsche Neueste Nachrichten, 20.11.2020]
Wie hoch die Abgabensätze ausfallen, wird zum Zeitpunkt der Volksabstimmung nicht feststehen; das Parlament legt sie anschliessend an den Urnengang fest. [Luzerner Zeitung, 14.03.2015]
Einen wirklichen Neuanfang trauen die Menschen in Haiti aber auch der Gattin von Ex‑Präsident Leslie Manigat nicht zu, dafür ist die ehemalige First Lady zu eng mit dem gescheiterten politischen System verbunden. Nur eines steht vor dem mit Spannung erwarteten Urnengang fest. Haiti sehnt sich nach einer funktionierenden Regierung. [Die Zeit, 29.11.2010]
Zu Beginn des Superwahljahres mit 14 Urnengängen hat der Nichtwähleranteil unter den Befragten und die Kritik an den Spitzenpolitikern ein ausgesprochen hohes Niveau erreicht. [Der Tagesspiegel, 17.01.2004]
Fast immer, wenn es neue Mitglieder für den Drogenkontrollrat zu bestimmen gilt, konkurrieren sehr viele Länder – manchmal bis zu 40 – um die wenigen Plätze. Auch dieses Mal war die Zahl der Bewerber mit 25 weit größer als die Zahl der Sitze, weswegen mehrere Urnengänge nötig wurden. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.05.2001]
[…] nach der thüringischen Landessatzung ist ein Mißtrauensantrag gegen einzelne Kabinettsmitglieder nicht möglich, sondern nur gegen die gesamte Regierung. So konnte der Urnengang, bei dem ohnehin nicht geheim, sondern namentlich abgestimmt wurde, nicht zu einem Votum über die Person Josef Duchac werden. Trotzdem enthielten sich zwei Abgeordnete des Regierungslagers demonstrativ. [Berliner Zeitung, 19.12.1991]