Utopie
f.
‘Idealbild von gesellschaftlichen Verhältnissen, die nicht oder unter den gegebenen Bedingungen nicht zu verwirklichen sind, phantastische Vorstellung ohne reale Grundlage, Wunschtraum, Hirngespinst’
(1. Hälfte 19. Jh.).
Der Ausdruck geht zurück auf
nlat.
Utopia,
eine Wortschöpfung des englischen Humanisten
Thomas Morus
(1516 „De optimo rei publicae statu deque nova insula Utopia“,
wo das Bild eines republikanischen Idealstaates entworfen wird).
Er ist gebildet zu
griech.
ū
(
οὐ)
‘nicht’
und
tópos
(
τόπος)
‘Ort, Stelle, Gegend, Land’,
also eigentlich
‘Nirgendland’.
Daraus im
Dt.
Utópien
‘Traumland’
(1. Hälfte 16. Jh.)
und
Utopia
(Anfang 17. Jh.),
danach
(unter Einfluß von
frz.
utopie)
in der oben genannten Form und Bedeutung.
utopisch
Adj.
‘nur in der Vorstellung möglich, nicht durchführbar, phantastisch’
(2. Hälfte 17. Jh.)
und gleichbed.
utopistisch
Adj.
(Mitte 19. Jh.);
vgl.
utopistischer Sozialismus
(
Marx
und
Engels
1848),
dann
utopischer Sozialismus.
Utopist
m.
‘wer phantastische, aber undurchführbare Pläne oder Vorstellungen hat’
(1. Hälfte 19. Jh.).