männliche Person, die für jmdn. ein väterliches Vorbild, eine Persönlichkeit darstellt, die er bewundert, (wie einen Vater) achtet
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: eine gütige, fürsorgliche, überragende, übermächtige, autoritäre Vaterfigur
als Akkusativobjekt: in jmdm. eine Vaterfigur sehen
in Präpositionalgruppe/-objekt: die Sehnsucht, Suche nach einer Vaterfigur
hat Präpositionalgruppe/-objekt: jmd. ist eine Vaterfigur für jmdn.
Beispiele:
In Asien gelten Lehrer als Vaterfiguren, sie
teilen ihre Weisheit mit den Schülern, dafür schulden die ihnen Respekt, ein
Leben lang. Umgekehrt würde ein brüllender Lehrer in China sein Gesicht
verlieren. [Die Zeit, 17.03.2005, Nr. 12]
Ein »väterlicher« Chef ist ein Mann, der mit dem schützenden Habitus
einer Vaterfigur auftritt. Oft ist eine besondere
Autorität mitgedacht, ein väterliches Besserwissen, das an die nächste
Generation im Unternehmen weitergegeben wird. [Süddeutsche Zeitung, 21.04.2018]
Guy Hamilton wurde am 16. September 1922 […] geboren und führte von 1952 bis
1989 in 22 Filmen Regie. Seine Karriere begann er als Regieassistent
[…] bei Carol
Reed, den er als cineastische Vaterfigur verehrte. [Neue Zürcher Zeitung, 21.04.2016]
Wir [jungen Leute] hatten Probleme mit
Vaterfiguren, mit Autorität schlechthin.
[Bundeskanzler] Helmut Kohl repräsentierte
diese: Eine Überfigur, übermächtig, überpräsent und so »un‑jung«, wie wir es
nie sein wollten. [Die Welt, 09.07.2004]
Obwohl ich keine Note lesen konnte, hat er mich als vollwertigen
Musiker angesehen, was mir schmeichelte, und obwohl ich nur sieben Jahre
älter bin als er, war ich so etwas wie eine
Vaterfigur für ihn. [Der Spiegel, 18.03.1996, Nr. 12]