Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.
eWDG

Bedeutung

jmd., der Waren, Produkte zum (persönlichen) Verbrauch kauft, konsumiert
Beispiel:
der Weg vom Erzeuger zum Verbraucher
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
brauchen · Brauch · Brauchtum · brauchbar · Brauchbarkeit · gebrauchen · Gebrauch · mißbrauchen · Mißbrauch · verbrauchen · Verbrauch · Verbraucher
brauchen Vb. ‘nötig haben’, ahd. brūhhan, brūhhen ‘genießen, nutzen, ausüben’ (8. Jh.), mhd. brūchen, asächs. brūkan, mnl. brūken ‘brauchen, genießen’, afries. brūka ‘nötig haben’, aengl. brūcan ‘nützlichen Anteil haben’, engl. to brook ‘gebrauchen’, got. brūkjan ‘genießen, sich erfreuen, gebrauchen’ (germ. *brūk-) zeigen unterschiedliche Flexionsweisen (stark im Aengl., schwach im Got., sonst starke Präsens- und schwache Präteritalformen). Verwandtschaftlich nahe steht wohl lat. fruī ‘genießen, Nutzen ziehen’ und frūx, frūctus (s. Frucht). Das nur aus dem Germ. und Ital. zu erschließende ie. *bhrūg- ‘Frucht, genießen, gebrauchen’ ist vielleicht Gutturalerweiterung des in Brosame (s. d.) und seinen Verwandten mit s-Erweiterung vorliegenden ie. *bhrē̌u-, *bhrū̌- ‘abschaben, abstreifen, zerschlagen, zerbrechen’ (zur Wurzel ie. *bher- ‘mit einem scharfen oder spitzen Werkzeug bearbeiten, schneiden’). Für ie. *bhrūg- könnte daher eine älteste Bedeutung ‘sich Früchte zum Genuß abbrechen oder abstreifen’ erschlossen werden. Die semantische Entwicklung des dt. Verbs führt von ‘nützlichen Anteil haben, genießen’ über ‘nutzen, gebrauchen’ zu seit dem 17. Jh. üblichem ‘nötig haben’. – Brauch m. ‘Gewohnheit, Sitte’, ahd. brūh (10./11. Jh.), mhd. brūch. Brauchtum n. ‘volkstümliche Sitten und Gebräuche’ (20. Jh.). brauchbar Adj. ‘geeignet’, spätmhd. brūchbar; dazu Brauchbarkeit f. (18. Jh.). gebrauchen Vb. ‘benutzen, verwenden’, ahd. gibrūhhan, gibrūhhen (11. Jh.), mhd. gebrūchen; Gebrauch m. ‘Verwendung’, mhd. gebrūch. mißbrauchen Vb. ‘in unstatthafter Weise gebrauchen’, ahd. missabrūhhan (9. Jh.), mhd. missebrūchen (s. miß-); Mißbrauch m. (16. Jh.; vgl. ahd. missibrūhhida, 9. Jh.). verbrauchen Vb. ‘völlig verwenden, abnutzen, verschleißen’, ahd. firbrūhhen (10./11. Jh.), mhd. verbrūchen; Verbrauch m. (18. Jh.); Verbraucher m. (19. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Typische Verbindungen zu ›Verbraucher‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Verbraucher‹.

Verwendungsbeispiel für ›Verbraucher‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Verbraucher wiederum horten Güter, weil sie sich nicht sicher sein können, daß die jeweiligen Güter auch noch morgen zu beziehen sind. [konkret, 1990]
Die Brunnenkresse ist sehr transportempfindlich und muß in spätestens 24 Stunden beim Verbraucher sein. [o. A.: Ratgeber für den Feingemüsebau im Freiland, Berlin: VEB Dt. Landwirtschaftsverl 1962, S. 219]
Unter gleicher Ergiebigkeit verstehe der Verbraucher auch gleich kräftigen Geschmack und genausoviel Koffein. [Hars, Wolfgang: Nichts ist unmöglich! Lexikon der Werbesprüche, München: Piper 2001 [1999], S. 106]
Milch sollte möglichst direkt oder wenigstens auf dem kürzesten Wege dem Verbraucher zugeführt werden. [Die Landfrau, 16.05.1925]
Jedoch bestehen Einschränkungen für den Einzelverkauf an den letzten Verbraucher. [Zimmermann, Theo: Der praktische Rechtsberater, Gütersloh: Bertelsmann [1968] [1957], S. 71]
Zitationshilfe
„Verbraucher“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Verbraucher>.

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