verdauen
Vb.
‘aufgenommene Nahrung im Körper umwandeln, verarbeiten’.
Das nur im
Dt. und
Nl. begegnende Verb
ahd.
firthouwen,
firthewen
(9. Jh.),
mhd.
verdöu(we)n,
asächs.
farthewian,
mnd.
vordouwen,
mnl.
verdouwen
(auch
‘wegschmelzen, hinsiechen’),
nl.
verduwen,
(älter)
verdouwen
‘verdauen’
ist eine präfigierte Bildung zu
ahd.
thouwen,
thewen
‘auflösen, verdauen’
(um 800),
mhd.
döuwen,
douwen,
frühnhd.
dauen,
mnd.
douwen
‘verdauen’,
das in diesem Sinne im 17. Jh. vom Präfixverb abgelöst wird,
jedoch in dem unter
↗
tauen2
‘schmelzen’
behandelten Verb weiterlebt
(s. dort Weiteres zur Herkunft).
Schon in mhd. Zeit wird
verdauen
im übertragenen Sinne
‘verwinden, hinnehmen’,
dann auch
‘geistig verarbeiten’
(17. Jh.)
gebraucht.
verdaulich
Adj.
‘was verdaut werden kann, bekömmlich’
(Mitte 16. Jh.),
älter
obd.
verde(u)wlich
(Anfang 16. Jh.),
mnd.
verdouwelīk.
Verdauung
f.
(Ende 15. Jh.),
mnd.
vordouwinge.