einig1
Adj.
‘eines Sinnes seiend, einmütig’.
Als Adjektivableitung zu dem unter
↗
ein
(s. d.)
behandelten Numerale begegnen
ahd.
einag,
einīg
(8. bzw. 9. Jh.),
mhd.
einec,
einic,
asächs.
ēnag,
mnd.
ēnich,
aengl.
ānga,
anord.
einga,
mit grammatischem Wechsel
got.
ainaha
(vgl. auch die verwandte Bildung
lat.
ūnicus
‘einzig’).
Die frühe Bedeutung
‘nur einmal vorhanden, einzig’
(gemeingerm.,
in den älteren dt. Sprachstufen auch
‘allein’)
geht im 16. Jh. auf
↗
einzig
(s. d.)
über,
während
einig
seitdem für
‘übereinstimmend, eines Sinnes’
gebräuchlich wird.
Der Bedeutungswandel des dt. Adjektivs
folgt der Entwicklung,
die sich zuvor schon bei den unter
einigen
und
Einigkeit
(s. unten)
genannten Formen vollzogen hat.
einigen
Vb.
‘einig machen’,
reflexiv
‘sich einig werden, übereinkommen’,
ahd.
gieinīgen
(11. Jh.),
mhd.
einegen,
einigen,
mnd.
ēnigen
‘vereinigen’.
Einigkeit
f.
‘Eintracht, Einmütigkeit’,
ahd.
einī̌gheit
‘Einheit’
(10. Jh.),
mhd.
einecheit
‘Einheit, Einzigkeit, Einsamkeit, Einigkeit’,
mnd.
ēnichēt.
vereinigen
Vb.
‘verbinden, zusammenschließen, in Übereinstimmung bringen’,
mhd.
vereinigen;
Vereinigung
f.
‘das Vereinigen, Verbindung, Zusammenschluß’
(15. Jh.).
handelseinig
Adj.
‘einig bei einem abzuschließenden Geschäft’
(Mitte 19. Jh.),
älter
(des) Handels einig.