Art und Weise, wie etw. durchgeführt, ausgeführt wirdWDG
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein bürokratisches, umständliches Verfahren
a)
(konkrete Arbeitsschritte, Arbeitsmittel usw. umfassende) Methode, die als Grundlage zweckgerichteten Handelns dient
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein automatisiertes, einheitliches, mehrstufiges, standardisiertes Verfahren; ein diagnostisches, biometrisches, gentechnisches Verfahren
als Akkusativobjekt: ein Verfahren entwickeln, testen, anwenden, nutzen
mit Genitivattribut: Verfahren der Mediation, der Konfliktlösung, Streitbeilegung
in Koordination: Verfahren und Vorschriften, Zeitplan
Beispiele:
ein Verfahren zur Gewinnung von Koks aus BraunkohleWDG
in diesem Werk wird nach modernen technischen Verfahren gearbeitetWDG
ein wissenschaftliches, mathematisches, vereinfachtes, kostspieliges, zeitsparendes VerfahrenWDG
Die Radiologie und Nuklearmedizin des Ulmer Universitätsklinikums
verfügen über alle bildgebenden Verfahren und
setzen dabei immer die modernsten Geräte auf dem aktuellsten Stand der
Medizintechnik ein. [Röntgen, CT, MRT, 16.09.2020, aufgerufen am 18.09.2020]
Traumatherapeuten arbeiten häufig mit Techniken wie zum Beispiel
Eye Movement Desensitization and
Reprocessing
[…], mit dem Besinnen auf Ressourcen,
mit Hypnose, mit körperorientierten Verfahren wie
Traumasensitivem Yoga […], Klopftechniken oder der
»Muskelzitter‑Methode« […]. [Psychoanalyse ist auch Traumatherapie, 21.08.2020, aufgerufen am 18.09.2020]
Durch blitzschnelles Einpressen von Hämolymphe
(Körperflüssigkeit der Spinne) werden die eng an den Körper
herangeholten Beinpaare zum Sprung gestreckt – ein perfektes
hydraulisches Verfahren. Die Beute (Fliegen,
kleine Käfer, Stechmücken und andere Spinnen) umfassen die Jäger dann
mit ihren Giftklauen und Beinen und saugen sie aus. [Aachener Zeitung, 29.08.2019]
Bärbel R[…], Künstlerin aus Berlin
und Leiterin des Seminars Öl – Acryl –
Enkaustik, weiht ihre Teilnehmer gerade in die alte,
aber kaum bekannte Technik der Enkaustik ein: Geschmolzener Bienenwachs
wird mit Farbe angereichert und dann auf die Leinwand übertragen – ein
kombinationsreiches Verfahren, mit dem die
Teilnehmer gern experimentieren. [Neue Westfälische, 11.08.2004]
Zahlreiche Bauteile eines Fahrzeuges werden heute bereits durch
»Massivumformen« in nur einem Arbeitsschritt so weit in Form gebracht,
daß sie nach einer kalten Nachkalibrierung einbaufertig sind.
[…] Vorteile dieser Technik sind nicht nur
relativ kurze Bearbeitungszeiten und damit im Vergleich zu
spanabhebenden Verfahren niedrigere
Fertigungskosten, sondern auch eine große Gestaltungsfreiheit bei der
Konturenwahl. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.08.2000]
b)
praktische Umsetzung, Handlungsweise; das konkrete Vorgehen, Verhalten
Grammatik: Plural selten
Beispiele:
sein Verfahren in dieser Angelegenheit wurde von den andern (nicht) gebilligtWDG
ein (un)geschicktes, drastisches, rücksichtsloses VerfahrenWDG
12./13. Mai: »Hamburg sucht liberaleren Chef für
Ausländerbehörde« […]
Dieses unmenschliche Verfahren, bestens
integrierte Flüchtlinge abzuschieben, ist unwürdig. Das ist eine Schande
für unser weltoffenes Hamburg. [Hamburger Abendblatt, 15.05.2012]
Was die Eigentümer letztlich bewogen hat, […] das Unternehmen komplett
an einen Investor zu verkaufen, läßt sich […] noch nicht klären. Von Bauchentscheidungen
sprechen Beobachter, von irrationalem Verfahren,
von verletztem Stolz. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.12.2003]
Die Justiz und ihr Verfahren sind dem
Bürger fremd, sie gilt als unnahbar, als kalte, gefühllose Maschinerie,
ein hochformalisiertes System, das kein Vertrauen erweckt, sondern als
ein Labyrinth erscheint, in dem der Nichtjurist sich nur verirren kann.
[…] Nicht die Vorstellung
»Dort bekomme ich mein Recht!«, sondern der Wunsch, nichts mit dem
Gericht zu tun haben zu wollen, bestimmt die Einstellung der Mehrheit
der Bevölkerung zur Rechtspflege. [Die Zeit, 07.10.1977, Nr. 41]
Der Schüler‑Assistent entwickelte perfekte schauspielerische
Dramatik vom kurzen Zusammenzucken bei vorgetäuschten schwachen
elektrischen Schlägen bis zum Zittern am ganzen Körper, enervierendem
Geschrei und Sich‑Winden in den letzten Zügen. Es half nicht viel. Das
Opfer klagte über Herzbeschwerden, aber 40 Prozent aller
[Probanden]
[…] schockten trotzdem weiter, wenn es ihnen
befohlen wurde. Das Opfer flehte, freigelassen zu werden, doch 40
Prozent der Testpersonen erhöhten noch die Qualen. »Anfangs hatten wir
nicht vermutet, daß so drastische Verfahren zum
Hervorrufen der Gehorsamsverweigerung nötig wären«, schreibt Dr.
Milgram. [Die Zeit, 14.06.1968] ungewöhnl. Pl.