Vergütung, die
Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Vergütung · Nominativ Plural: Vergütungen
Aussprache [fɛɐ̯ˈgyːtʊŋ]
Worttrennung Ver-gü-tung
Wortbildung
mit ›Vergütung‹ als Erstglied:
Vergütungsanspruch
· Vergütungsgruppe · Vergütungssystem · vergütungsfrei
· mit ›Vergütung‹ als Letztglied: Arbeitsvergütung · Ausbildungsvergütung · Basisvergütung · Einspeisevergütung · Gesamtvergütung · Holzvergütung · Kostenvergütung · Lehrlingsvergütung · Mehrarbeitsvergütung · Sondervergütung · Steuervergütung · Umsatzvergütung · Zusatzvergütung
· mit ›Vergütung‹ als Letztglied: Arbeitsvergütung · Ausbildungsvergütung · Basisvergütung · Einspeisevergütung · Gesamtvergütung · Holzvergütung · Kostenvergütung · Lehrlingsvergütung · Mehrarbeitsvergütung · Sondervergütung · Steuervergütung · Umsatzvergütung · Zusatzvergütung
Bedeutungsübersicht
Wahrig und ZDL
Bedeutungen
1.
das Bezahlen, Entlohnen einer (Arbeits-)Leistung, das Erstatten von Unkosten; das Bezahltwerden, Erstattetwerden; vergütete Summe, Arbeitsentgelt, Kostenerstattung
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: eine angemessene, höhere, zusätzliche, feste, monatliche Vergütung; eine variable, erfolgsabhängige, leistungsorientierte Vergütung; die Vergütung der Vorstände, Mitarbeiter, Ärzte
als Akkusativobjekt: eine Vergütung zahlen, erhalten, verlangen, fordern, regeln
in Präpositionalgruppe/-objekt: der Anspruch, das Recht auf die Vergütung [von etw.]
als Aktiv-/Passivsubjekt: die Vergütung steigt, sinkt
hat Präpositionalgruppe/-objekt: die Vergütung für Strom, für eine Leistung; eine Vergütung von einer Million [erhalten]
Beispiele:
[…] ab 2020
[soll] erstmals eine gesetzliche
Untergrenze für die Vergütung von Auszubildenden
festgeschrieben werden. [Die Welt, 14.05.2019]
Wer ein Familienmitglied zu Hause pflegt, hat keinen Anspruch auf die
gleiche Vergütung wie eine professionelle
Pflegekraft. [Die Zeit, 17.04.2014 (online)]
Der Manager verzichtet auf Vergütungen in
Höhe von 75 Millionen Dollar in den kommenden Jahren. [Der Spiegel, 25.05.2012 (online)]
Nach der Rechtsprechung des Bundessozialgerichts habe ein Kassenarzt
keinen Anspruch auf eine angemessene und kostendeckende
Vergütung seiner Leistungen[…]. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.09.2000]
In den kommenden Wochen wolle man mit den Verhandlungen über die
künftige Vergütung der Beschäftigten
beginnen[…]. [Berliner Zeitung, 08.02.1999]
2.
Technik Verbesserung der Güte, Beschaffenheit von etw. (durch weiteres, zusätzliches Bearbeiten)
a)
Hüttenwesen das Härten von metallischen Werkstoffen durch Wärmebehandlung; das Gehärtetwerden
Beispiele:
Vergütung bezeichnet die Kombination aus Härten
und Anlassen von Stahl, um mit dieser Wärmebehandlung das Material mit
hoher Festigkeit bei gleichzeitig hohen Zähigkeitseigenschaften zu
versehen. [Härten von Stahl, 14.07.2015, aufgerufen am 27.01.2020]
Etwa 80 Prozent ihrer [der Hennigsdorfer Metallurgen] Baustähle werden thermomechanisch
behandelt. Das heißt, die Restwärme des Walzgutes wird für die
Vergütung des Stahls genutzt. [Neues Deutschland, 02.01.1987]
Eingehendere Untersuchungen des Kristallbaues haben wesentlich
neue Aufschlüsse über die Vorgänge der Vergütung
von Legierungen, z. B. von Duralumin, und über die Härtung des Stahles
geliefert. [Forschungen und Fortschritte. Nachrichtenblatt der deutschen Wissenschaft und Technik, 12/15 (1936)]
Vergütung heißt Steigerung der
Festigkeitseigenschaften durch Wärmebehandlung, sie ist von
außerordentlicher Bedeutung für die technische Verwendbarkeit von
Leichtmetall‑Legierungen. [Dinglers polytechnisches Journal, Jg. 1931/346, S. 118–120]
Mit Hilfe eines besonderen Schmelz‑ und Gießverfahrens mit
Zusätzen und Vergütungen gelang es weiterhin, den
so erhaltenen Stahl zu verbessern. [Dinglers polytechnisches Journal, Jg. 1931/346, S. 182–183]
b)
Optik (durch Aufdampfen erfolgtes) Beschichten von Glas, besonders von Linsen, um die Reflexion des Lichts zu verringern; das Beschichtetwerden; (durch Aufdampfen auf Glas) aufgebrachte Schicht
Beispiele:
Durch die Anzahl der Linsen, der
[sic!]
Vergütung und Dicke des
Glases
lassen die heutigen Objektive keine UV‑Strahlung mehr durch
[…]. [lichtbildwerkerin.com, 29.02.2012, aufgerufen am 27.01.2020]
Vagabundierendes Licht im Objektiv reduziert
[…] massiv den Bildkontrast. Daher setzen
die Hersteller mehrschichtige Antireflexbeläge ein, die auf die
Oberfläche jeder Linse aufgedampft werden. Mit einer solchen
Vergütung lässt sich die unerwünschte
Reflexion einer Glasfläche auf weniger als ein Zehntel des unbehandelten
Glases reduzieren. [C’t, 2001, Nr. 4]
[…] eine
Vergütung sämtlicher Linsen
[ist] für die Qualität eines Fernglases
von zentraler Bedeutung. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.03.1998]
In Jena fand man 1936 eine andere Methode zum Erreichen des
gleichen Ziels [der Verstärkung der Bildhelligkeit], nämlich die
Vergütung oder den Blaubelag, eine
reflexmindernde Beschichtung der Glasoberflächen. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.07.1993]
letzte Änderung:
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
gut · Gut · Güte · vergüten · Vergütung · begütert · gütig · begütigen · gütlich · Gutachten · Gutdünken · Guthaben · gutheißen · gutmütig · Gutschein · gutwillig
gut Adj. ahd. (8. Jh.), mhd. guot, asächs. aengl. gōd, mnd. gōt, engl. good, mnl. goet, nl. goed, afries. god, anord. gōðr, schwed. dän. god, got. gōþs (germ. *gōda-) gehört ablautend zu der unter Gatte (s. d.) dargestellten Wurzel ie. *ghadh- ‘vereinigen, eng verbunden sein, zusammenpassen’ (vgl. auch aind. gádhyaḥ ‘was man gerne festhält, was einem paßt’, aslaw. godьnъ ‘gefällig, geeignet’ sowie ahd. gigat ‘passend’). Als Ausgangsbedeutung von germ. *gōda- wird danach etwa ‘passend, geeignet’ anzusetzen sein. Das Wort zeigt, teils schon in sehr früher Zeit, eine reiche Bedeutungsentwicklung, die, von ‘passend’ ausgehend, zunächst zu ‘für einen Zweck geeignet, tauglich, brauchbar’, in spezifischer Anwendung auf Personen ‘tüchtig, geschickt’ führt. Aus dem Begriff des Geeignetseins für einen bestimmten Zweck entwickelt sich gut zum Wertbegriff im Sinne von ‘wertvoll, kostbar, hochwertig, qualitativ einwandfrei’ (bei Sachen), ‘vornehm, edel, angesehen, ehrlich’ (auf Personen oder deren Verhältnisse bezogen), ferner zum Ausdruck des Wohlgefallens, der Freude, die jemand an einer Sache oder einem Zustand hat, wird also zu ‘angenehm, bequem, vorteilhaft, erfreulich, fein, schön’. Aus ‘passend, geeignet’ entwickelt sich auch, gleichfalls schon in ältester Zeit, die Bedeutung ‘geneigt, wohlmeinend, freundlich, gefällig, gütig’; in allgemeiner ethischer Verwendung steht gut im Sinne von ‘rechtschaffen, tugendhaft, anständig’. gut wird auch zur Bezeichnung von Mengen- oder Maßangaben im Sinne von ‘richtig, ordentlich’ verwendet, woraus sich ‘reichlich, beträchtlich’ (eine gute Stunde, gute acht Tage) ergibt; schließlich kann gut als Mittel der Steigerung etwa im Sinne von ‘tüchtig, gehörig, völlig’ (ich habe gute Lust, in gutem Einvernehmen) gebraucht werden. – Gut n. ‘Besitz, Vermögen, versandfertige Ware, Ladung, Material, Stoff für einen bestimmten Arbeitsprozeß (Saat-, Steingut), größerer landwirtschaftlicher Betrieb’, ahd. guot ‘Gutes, Vermögen, Besitz’ (8. Jh.), mhd. guot, auch ‘Landgut’, asächs. aengl. gōd, anord. gott, Substantivierungen des Adjektivs. Güte f. ‘hilfreiche, großherzige Gesinnung, Nachsicht, Freundlichkeit, gute Beschaffenheit, Qualität (einer Ware)’, ahd. guotī (9. Jh.), mhd. güete, asächs. gōdi. vergüten Vb. ‘entschädigen, zurückerstatten, die Güte, Beschaffenheit verbessern’, spätmhd. vergüeten ‘entschädigen, auf Zinsen anlegen’; dazu Vergütung f. (18. Jh.). begütert Adj. ‘mit Gütern, Reichtum ausgestattet, reich, wohlhabend’ (16. Jh.). gütig Adj. ‘voller Güte, hilfreich und verzeihend’, mhd. güetec. begütigen Vb. ‘gut zureden, besänftigen, beschwichtigen’ (15. Jh.). gütlich Adj. ‘in gutem Einvernehmen, ohne Streit, friedlich’, ahd. guotlīh ‘gut, heilbringend, segensreich’ (8. Jh.), mhd. guotlich, güetlich ‘gut, gütig, freundlich’. Gutachten n. ‘ausführlich begründete Stellungnahme eines Sachverständigen’ (Anfang 16. Jh.), substantivierte Zusammenrückung aus etw. für gut achten. Gutdünken n. ‘eigenes, persönliches Ermessen’, spätmhd. guotdunken, Substantivbildung aus Verbindungen wie eʒ dunket mich guot. Guthaben n. ‘worauf man Anspruch hat, zur Verfügung stehendes (gespartes) Geld, geldliche Forderung an jmdn.’ (um 1800), Substantivierung aus etw. gut haben (heute guthaben) ‘etw. zu fordern haben’. – gutheißen Vb. ‘für gut befinden, billigen’ (16. Jh.), Zusammenrückung aus etw. gut heißen. gutmütig Adj. ‘von guter Gemütsart, nicht streitsüchtig, leicht zu beeindrucken, mitleidig’ (15. Jh.). Gutschein m. ‘Schein über ein Guthaben in Waren oder Geld’ (19. Jh.), Verdeutschung für Bon (s. d.). gutwillig Adj. ‘guten Willen zeigend, gefügig’, ahd. guotwillīg (um 1000), mhd. guotwillic.
Thesaurus
Ökonomie
Synonymgruppe
Arbeitsentgelt ·
Aufwandsentschädigung ·
Besoldung (Beamte, Richter) ·
Bezüge ·
Einkünfte ·
Entlohnung ·
Gage ·
Gehalt ·
Gratifikation ·
Honorar ·
Lohn ·
Löhnung ·
Salair ·
Sold (Soldaten, Zöllner) ·
Verdienst ·
Vergütung ●
Einkommen
Hauptform
·
Entlöhnung
schweiz.
·
Heuer
seemännisch
·
Salär
schweiz.
Oberbegriffe |
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Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Vergütung‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Vergütung‹.
Aufsichtsratsmitglied
Dax-Chef
Dax-Vorstand
Geschäftsleitungsmitglied
Höhe
Spitzenmanager
Top-Manager
Topmanagement
Topmanager
aktienbasiert
angemessen
aufgeschoben
erfolgsabhängig
erfolgsbezogen
erfolgsorientiert
fix
garantiert
gezahlt
kostendeckend
leistungsabhängig
leistungsbezogen
leistungsgerecht
leistungsorientiert
marktgerecht
marktüblich
pauschal
tariflich
variabel
vereinbart
übermässige
Zitationshilfe
„Vergütung“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Verg%C3%BCtung>.
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