verlegen1
Vb.
‘an eine unrichtige Stelle legen, von einem bisher innegehabten Platz anderswohin legen, zeitlich verschieben, versperren, die Kosten wofür tragen, etw. auf seine Rechnung nehmen’,
ahd.
firleggen
‘verdecken’
(um 1000),
mhd.
verlegen
‘an einen unrichtigen Ort legen, versperren, hindern, entwerten, beseitigen, verdrängen, die Kosten bestreiten, etw. auf seine Rechnung nehmen, Geld auslegen, borgen’
ist mit unterschiedlichen Verwendungen des Präfixes
(s.
↗
ver-)
gebildet zu dem unter
↗
legen
(s. d.)
behandelten Verb.
Aus der Bedeutung
‘Geld für einen anderen hinlegen, die Kosten wofür tragen bzw. vorstrecken’
entwickelt sich
‘die Druckkosten übernehmen, ein Buch zum Druck besorgen, herausbringen’
(16. Jh.).
Vgl. auch
sich auf etw. verlegen
‘sich einer Sache zuwenden, etw. intensiv betreiben’
(1. Hälfte 18. Jh.),
älter
sich auf etw. legen
(17. Jh.).
Verleger
m.
‘wer Bücher, Zeitschriften, Musikalien o. ä. herausbringt, Leiter oder Inhaber eines Verlages’
(Mitte 17. Jh.),
älter
‘Unternehmer’
(15. Jh.).
Verlag
m.
‘das Drucken, Herstellen, Herausgeben von Büchern’
(2. Hälfte 17. Jh.),
‘verlegte Bücher (als Produkt des Verlegens)’
(2. Hälfte 18. Jh.),
‘Betrieb, Unternehmen zur Herstellung und Verbreitung von Druckwerken’
(19. Jh.);
älter
‘Kosten, Geldauslagen’
(16. Jh.).