Verleumdung, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Verleumdung · Nominativ Plural: Verleumdungen
Aussprache
Worttrennung Ver-leum-dung
Wortzerlegung verleumden -ung
Wortbildung
mit ›Verleumdung‹ als Erstglied:
Verleumdungsfeldzug
· Verleumdungskampagne · Verleumdungsklage · Verleumdungspropaganda · Verleumdungsprozess
· mit ›Verleumdung‹ als Letztglied: Staatsverleumdung
· mit ›Verleumdung‹ als Letztglied: Staatsverleumdung
Duden, GWDS, 1999
Bedeutung
Äußerung, die jmdn. verleumdet; Diffamie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Leumund · beleumden · beleumunden · verleumden · Verleumder · verleumderisch · Verleumdung
Leumund m. ‘Ruf, in dem einer steht’. Das nur im Dt. begegnende Substantiv ahd. (h)liumunt (8. Jh.), mhd. liumunt ‘Ruf, Ruhm, Gerücht’ gehört zu der unter laut1 (s. d.) dargestellten Wurzel ie. *k̑lēu- ‘hören, wovon man viel hört’. Suffixablaut (ie. -men-) zeigen got. hliuma ‘Gehör’, awest. sraoman- ‘Gehör’; auf eine adjektivbildende to-Erweiterung des Suffixes in seiner schwundstufigen Form (ie. -mṇ-) führen dagegen ahd. (h)liumunt (ie. *k̑leumṇto-) sowie aind. śrṓmata- ‘guter Ruf, Berühmtheit’, so daß von einer Bedeutung ‘Gehörtes, Rühmliches’, auch ‘öffentliche Meinung’ ausgegangen werden kann. Im Mhd. stehen neben liumunt (md. lūmunt) die abgeschwächten Formen liument, liumet, liumt, dazu auch schwache Formen wie liumde, leumde. Im Nhd. hat sich die vollere Form gehalten, weil man das Wort volksetymologisch als der Leute Mund aufgefaßt hat. Die zugehörigen Verben setzen dagegen meist die Kurzform mhd. liumde fort: beleumden Vb. neben beleumunden ‘einen Leumund ausstellen’, mhd. beliumden, beliumunden ‘jmdn. in den Ruf von etw. bringen’, oft im Part. Prät. beleumdet, beleumundet ‘im Ruf, in einem bestimmten Ruf stehend’. verleumden Vb. ‘jmdn. schlechtmachen, böswillig verdächtigen’, mhd. verlium(un)den, verliumen ‘in schlechten Ruf bringen’; dazu Verleumder m. (16. Jh.), verleumderisch Adj. (17. Jh.), Verleumdung f. (16. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Rufmord ·
Verleumdung ·
Verunglimpfung ·
üble Nachrede
Oberbegriffe |
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Assoziationen |
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Diffamierung ·
Herabwürdigung ·
Rufschädigung ·
Schmähung ·
Verleumdung ·
Verunglimpfung ●
Diffamation geh. ·
Diffamie geh.
Oberbegriffe |
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Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Verleumdung‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Verleumdung‹.
Apelles
Beleidigung
Beschimpfung
Diffamierung
Ehrverletzung
Hetze
Intrige
Lüge
Nachrede
Rufmord
Rufschädigung
Schmähung
Tatbestand
Türkentums
Verdrehung
Verdächtigung
Verunglimpfung
Volksverhetzung
antisowjetisch
aufrührerisch
bösartig
böswillig
gehässig
haltlos
infam
niederträchtig
ungeheuerlich
weisen
zurückweisen
übel
Verwendungsbeispiele für ›Verleumdung‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Auf diese Verleumdungen außerhalb des Hauses gehe ich nicht ein.
[Berliner Tageblatt (Abend-Ausgabe), 02.03.1913]
Nun werde ich gefragt, warum gehst du nicht gegen die Verleumdung vor.
[konkret, 1996]
Ich selbst habe mich in den letzten zwei Jahren angesichts der Verleumdungen oftmals gefragt, ob ich das alles weiter tragen soll.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1988]]
So etwas von mir zu behaupten ist eine reine Verleumdung.
[Der Spiegel, 14.04.1986]
Er hat dies schließlich zugestehen müssen und ist damit der mündlichen Verleumdung überführt.
[Friedländer, Hugo: Prozeß Leckert-Lützow. In: ders., Interessante Kriminal-Prozesse, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1911], S. 25947]
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