jmd., der etw. verloren hat
Verlierer, der
Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Verlierers · Nominativ Plural: Verlierer
Aussprache
Worttrennung Ver-lie-rer
Wortbildung
mit ›Verlierer‹ als Erstglied:
↗Verliererstraße
·
mit ›Verlierer‹ als Letztglied:
↗Bildungsverlierer
·
↗Tagesverlierer
·
↗Wahlverlierer
Duden GWDS, 1999
Bedeutungen
1.
2.
jmd., der in einem (Wett-)Kampf, einer Auseinandersetzung o. Ä. besiegt wird, unterliegt
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
verlieren · Verlierer
verlieren
Vb.
‘etw. oder jmdn. plötzlich nicht mehr haben, unterliegen, besiegt werden’,
(reflexiv)
‘sich verirren, sich völlig hingeben’,
ahd.
firliosan
(8. Jh.),
mhd.
verliesen,
vliesen,
asächs.
farliosan,
mnd.
vorlēsen,
vorliesen,
mnl.
verliesen,
nl.
verliezen,
afries.
forliāsa,
aengl.
forlēosan
(daraus
engl.
forlorn
‘verloren, verlassen, hilflos’),
got.
fraliusan
‘verlieren’
(germ.
*fraleusan).
Das Verb gehört mit ablautendem
got.
fralusnan
‘verlorengehen’
und den unter
↗Verlust
und
↗Verlies
(s. d.)
behandelten Substantiven zu der unter
↗los
(s. d.)
angeführten
s-Erweiterung
der Wurzel
ie.
*leu-,
auch
*lēu-,
*leu̯ə-
‘abschneiden, trennen, lösen’.
Das durch grammatischen Wechsel
aus stimmhaftem
s
entstandene
r
wird vom Prät. Plur.
(mhd.
verlurn)
und vom Part. Prät.
(mhd.
verlorn)
in frühnhd. Zeit auf alle Formen übertragen;
vgl.
kiesen
neben
auserkoren
(s.
↗Kür).
Erhalten hat sich das
s
in
↗Verlies
und
↗Verlust
(s. d.).
Verlierer
m.
‘wer etw. verloren hat, wer im Krieg, Spiel, Wettkampf unterlegen ist’
(17. Jh.).
Thesaurus
Synonymgruppe
↗Nichtskönner
·
Verlierer(typ)
·
↗armer Wicht
●
↗Versager
Hauptform
·
↗(armes) Würstchen
ugs.
·
↗Blindgänger
ugs.
·
↗Flasche
ugs.
·
↗Graupe
ugs.
·
↗Heini
ugs., ruhrdt.,
veraltend
·
↗Krücke
ugs.
·
Lellek
ugs., ruhrdt.,
veraltend,
polnisch
·
Lohle
ugs., schwäbisch
·
↗Loser
ugs., engl.
·
↗Lulli
ugs.
·
↗Lusche
ugs.
·
Luschi
ugs.
·
↗Niete
ugs.
·
↗Null
ugs.
·
↗Nullnummer
ugs., fig.
·
↗Nulpe
ugs.
·
↗Opfer (jugendspr.)
ugs.
·
↗Pfeife
ugs.
·
Pfeifenheini
ugs., regional
·
↗Schwachmat
ugs.
·
↗Waserl
ugs., wienerisch
·
↗Wurst
ugs.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Verlierer‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Verlierer‹.
Verwendungsbeispiele für ›Verlierer‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Ich glaube, er bezog das nur aufs Tennis, da bin ich wirklich ein schlechter Verlierer.
Süddeutsche Zeitung, 06.08.2004
Jetzt aber werden Wahlen manipuliert, erkennen Verlierer das Ergebnis nicht an.
Der Spiegel, 14.12.1992
Vorausgesetzt natürlich, der Verlierer meldet sich nicht in dieser Frist.
o. A. [jf]: Finderlohn. In: Aktuelles Lexikon 1974-2000, München: DIZ 2000 [1987]
Es ist notwendig, in solchen Fällen scharf durchzugreifen, damit die Schüler lernen, auch ehrliche Verlierer zu sein.
Borrmann, Günter u. Mügge, Hans: Gerätturnen in der Schule, Berlin: Volk u. Wissen 1957, S. 14
Es ist unfair, als Verlierer seinen Ärger an den Mitspielern auszulassen.
Giesder, Gabriele: Gutes Benehmen, Düsseldorf: Econ-Taschenbuch-Verl. 1991 [1986], S. 212
Zitationshilfe
„Verlierer“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Verlierer>, abgerufen am 17.01.2021.
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