pflegen · Gepflogenheit · Pflege · Pfleger · pfleglich · verpflegen · Verpflegung
pflegen
Vb.
‘für jmdn., etw. sorgen, etw. anhaltend ausüben, betreiben, sich etw. angelegen sein lassen, die Gewohnheit haben, etw. zu tun’,
ahd.
phlegan
(8. Jh.),
mhd.
phlegen
‘sich für etw. einsetzen, sorgen für, Verantwortung tragen für, Aufsicht führen, ausüben, betreiben, leiten’,
asächs.
plegan
‘sich verbürgen, für etw. verantwortlich sein’,
mnd.
plēgen,
mnl.
plēghen,
nl.
plegen
und
(entsprechend dem grammatischen Wechsel)
aengl.
plēon
‘sich einer Gefahr aussetzen’
führen auf eine Ausgangsbedeutung
‘sich einsetzen’.
Die weitere Herkunft
des nur im Westgerm. bezeugten Verbs
(westgerm.
*plegan)
ist ungeklärt,
sichere
außergerm. Beziehungen fehlen;
vgl. eine Zusammenstellung der Herleitungsversuche bei
Trier
in: PBB
67 (1945) 110 ff.
Die ehemals starke Flexion ist teilweise noch erhalten für
pflegen
(
pflog,
gepflogen)
in der Bedeutung
‘etw. anhaltend ausüben, betreiben’;
dazu die Ableitung
Gepflogenheit
f.
‘Brauch, Gewohnheit’
(19. Jh.),
in der
öst. Kanzleisprache gebildet.
Pflege
f.
‘Fürsorge, Obhut, Versorgung’,
ahd.
phlega
(11. Jh.),
mhd.
phlege
‘Fürsorge, Obhut, Vormundschaft, Umgang, Amt, Zins, Abgabe, Lebensart, Gewohnheit, Beschäftigung’.
Pfleger
m.
‘wer für jmdn., etw. sorgt’,
ahd.
phlegāri
‘Beschützer, Hüter, Aufseher, Vorsteher, Verwalter’
(um 1000),
mhd.
phlegære,
phleger
‘Beschützer, Aufseher, Vormund, Verwalter, Oberer’.
pfleglich
Adj.
‘sorgsam’,
mhd.
phlegelich
‘gewöhnlich’.
verpflegen
Vb.
‘jmdn. verköstigen’,
mhd.
verphlegen;
Verpflegung
f.
‘Verköstigung, Nahrung’
(17. Jh.).