Versöhnung, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Versöhnung · Nominativ Plural: Versöhnungen
Aussprache [fɛɐ̯ˈzøːnʊŋ]
Worttrennung Ver-söh-nung
Wortbildung
mit ›Versöhnung‹ als Erstglied:
Versöhnungsfest
· Versöhnungskuss · Versöhnungstag · Versöhnungstrunk
Wahrig und ZDL
Bedeutung
friedvolle Beilegung von Streitigkeiten oder Zerwürfnissen; entgegenkommende Verständigung mit Gegnern oder Feinden
Synonym zu Aussöhnung
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: eine echte, endgültige, späte, innere Versöhnung; eine nationale, politische, historische Versöhnung
als Akkusativobjekt: eine Versöhnung herbeiführen, feiern, suchen, anstreben, predigen, vorantreiben
in Präpositionalgruppe/-objekt: zur Versöhnung aufrufen, beitragen; sich für die Versöhnung einsetzen; sich um (eine) Versöhnung bemühen
Beispiele:
Zudem haben beide Staaten [Griechenland und Mazedonien] konkrete Schritte für
Versöhnung und engere Zusammenarbeit vereinbart. [Die Welt, 05.02.2019]
Auch ist die Rede von einem »Prozess der nationalen
Versöhnung«, an dem alle Libyer teilhaben
sollten. [Die Welt, 26.07.2017]
Und so fanden schon im Kalten Krieg
Versöhnungen Deutschlands mit den beiden
Nachbarnationen statt, die am meisten unter den Deutschen gelitten hatten,
mit Frankreich und mit Polen. [Süddeutsche Zeitung, 22.08.2014]
Immer enger führt sie den Roman in ein Finale voller Besänftigungen und Versöhnungen – an Karatschs Spitalbett[…]. [Neue Zürcher Zeitung, 28.05.2013]
Richtig berühmt wurden die schwer bewachten Blockhäuser 1978, als
sich der Israeli Menachim Begin und der Ägypter Anwar el Sadat dort die Hand
zur Versöhnung reichten. [Die Zeit, 19.05.2012 (online)]
Er [der Vertreter des Vatikans] rief zu
einer Versöhnung der Völker in Nahost auf. [Die Zeit, 23.12.2010 (online)]
Es gab Feindschaften und Zerwürfnisse, immer wieder
[…] auch gegenseitigen Respekt und
Versöhnung. [Der Spiegel, 24.03.2010 (online)]
So kam es, dass Joseph Roth weit über seinen Tod hinaus »schrieb«:
Vieles erschien erst posthum, darunter die »Legende vom heiligen Trinker«,
die sich liest wie die Versöhnung mit dem eigenen
Schicksal. [Süddeutsche Zeitung, 22.04.2003]
Den Stoff des Werks bildet ein vom Zwist mit seinem Vater geprägter
Lebensabschnitt des Autors, der mit der Versöhnung
Ende August 1917 endete. [Hijiya-Kirschnereit, Irmela: Selbstentblößungsrituale. Wiesbaden: Steiner 1981, S. 158]
letzte Änderung:
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
versöhnen · versöhnlich · Versöhnung
versöhnen Vb. älter versühnen ‘einen Streit zwischen Gegnern schlichten, Frieden zwischen jmdm. (sich) und anderen stiften’, ahd. firsuonen ‘sühnen, ausgleichen’ (9. Jh.), mhd. versüenen, versuonen, (md.) versūnen ‘sühnen, gutmachen, ausgleichen, stillen’, mnd. vorsȫnen, versoenen, vorsuͤnen, mnl. versoenen, versuenen, nl. verzoenen sind verstärkende Präfixbildungen zu dem unter Sühne (s. d.) behandelten Verb sühnen. Der Wandel des Tonvokals von üe zu ö (vor n) vollzieht sich zufrühst im Obd. (14. Jh.); in anderen Fällen dürfte ö (z. B. bei Luther, neben ü) auf nd. Einfluß zurückgehen. Poetische Sprache bewahrt versühnen bis ins 19. Jh. – versöhnlich Adj. ‘bereit, sich zu versöhnen, nicht nachtragend, vermittelnd’ (Ende 15. Jh., versünlich). Versöhnung f. mhd. versüenunge.
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