Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Versager, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Versagers · Nominativ Plural: Versager
Aussprache 
Worttrennung Ver-sa-ger
Wortzerlegung versagen -er1
Wortbildung  mit ›Versager‹ als Letztglied: Schulversager
Duden, GWDS, 1999

Bedeutungen

a)
jmd., der (immer wieder) versagt, der das Erwartete nicht leisten kann
b)
etw., was nicht den erwarteten Erfolg hat, nicht seine Funktion erfüllt
c)
bei etw. plötzlich auftretender Mangel, Fehler; Ausfall
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
sagen · absagen · Absage · ansagen · Ansage · Ansager · aussagen · Aussage · besagen · entsagen · Entsagung · entsagungsvoll · untersagen · versagen · Versager · zusagen · Zusage · unsagbar · unsäglich
sagen Vb. ‘äußern, aussprechen, reden, behaupten, erklären’, (reflexiv) ‘sich überlegen’, ahd. sagēn (8. Jh.), mhd. sagen, mnl. sāghen (germ. *sagēn) stehen neben der (mit Umlaut bewirkendem j-Suffix gebildeten) Gruppe asächs. seggian, mnd. seggen, mnl. segghen, nl. zeggen, afries. sedza, aengl. secgan, engl. to say, anord. segja, schwed. säga (germ. *sagjan). Außergerm. lassen sich vergleichen air. insce ‘Rede’, aithesc ‘Antwort’, lat. īnseque ‘sag an, erzähle’, inquit ‘er sagte’, griech. en(n)épein (ἐν(ν)έπειν) ‘ansagen, verkünden, erzählen’, dazu (Aorist) enispé͞in (ἐνισπεῖν), lit. sakýti (mundartlich noch sèkti) ‘sagen, erzählen’, sèkti ‘(nach)folgen, (nach)spüren’, lett. sekt ‘suchen, ausfindig machen’, aruss. sočiti ‘suchen, ausforschen’, russ. (älter) sočít’ (сочить) ‘suchen, aufspüren’. Für die daraus zu erschließende Wurzel ie. *seku̯- kann man eine Bedeutung ‘wittern, spüren’ (vom Hund bei der Jagd) voraussetzen, die sich einerseits zu ‘zeigen, ankündigen’ und ‘sagen’, andrerseits zu ‘folgen’, auch ‘mit den Augen folgen’ weiterentwickelt hat, so daß auch die unter sehen (s. d.) genannten Formen als Verwandte heranzuziehen sind. – absagen Vb. ‘Zugesagtes, Angekündigtes rückgängig machen, etw. aufgeben, darauf verzichten’, mhd. abesagen ‘mit Worten zurückweisen, aufkündigen, rückgängig machen’; Absage f. ‘Ablehnung, Zurücknahme, Verzicht’, mhd. abesage, frühnhd. auch ‘Aufkündigung der Freundschaft, Fehdebrief’; vgl. ahd. abasaga ‘verneinende Aussage’ (um 1000). ansagen Vb. ‘ankündigen, mitteilen’, ahd. anasagēn ‘einwenden, anklagen’ (10. Jh.), mhd. anesagen ‘eingestehen, mitteilen, zusagen, versprechen, anklagen’; Ansage f. ‘Verkündigung, Mitteilung’, ahd. anasaga ‘Aussage’ (10. Jh.), mhd. anesage ‘Aussage, Behauptung, Mitteilung’; Ansager m. ‘wer etw. mitteilt’, heute besonders ‘Sprecher’ (in Rundfunk und Fernsehen), ahd. anasagāri ‘Ankläger’ (10. Jh.), mhd. anesager. aussagen Vb. ‘mitteilen, erklären, ausdrücken’, besonders vor Gericht aussagen, spätmhd. ūʒsagen; Aussage f. ‘Erklärung, Mitteilung, Ausdruck’ (15. Jh.). besagen Vb. ‘bedeuten, ausdrücken’, ahd. bisagēn ‘zusprechen, zuerkennen, auslegen, erklären’ (9. Jh.), mhd. besagen ‘sagen, bezeugen, zusprechen, aussagen, anklagen’. entsagen Vb. ‘verzichten’, ahd. intsagēn ‘freisprechen, sich lossagen’ (8. Jh.), mhd. entsagen ‘Fehde ansagen, entschuldigen, verteidigen, lossagen, vorenthalten, leugnen, verheimlichen’; Entsagung f. ‘Verzicht’ (17. Jh.); entsagungsvoll Adj. ‘schmerzlich verzichtend’ (19. Jh.). untersagen Vb. ‘rügen, verbieten’, ahd. untarsagēn ‘mit Worten darlegen, besprechen, mitteilen’ (9. Jh.), mhd. undersagen, auch (unter dem Einfluß von lat. interdīcere) ‘verbieten’. versagen Vb. ‘abschlagen, verweigern, gestellte Erwartungen, Anforderungen nicht erfüllen, scheitern’, ahd. firsagēn ‘verweigern, verschmähen, leugnen, nicht zuerkennen, sich lossagen’ (9. Jh.), mhd. versagen ‘absagen, an-, aussagen (bis zum Ende), ableugnen, verweigern, abschlagen, sich lossagen’; Versager m. ‘wer Erwartungen, Anforderungen nicht erfüllt’, älter ‘Verleumder’ (16. Jh.). zusagen Vb. ‘zustimmen, versprechen, gefallen’, mhd. zuosagen; Zusage f. ‘Zustimmung, Versprechen’ (15. Jh.). unsagbar Adj. ‘unaussprechlich, unbeschreiblich’, mhd. unsagebære; auch verstärkend ‘in höchstem Maße’, vgl. unsagbar schlecht. unsäglich Adj. ‘unaussprechlich’, mhd. unsagelich, unsegelich.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Assoziationen

Versager  ●  Nichtskönner abwertend · Totalausfall abwertend · Verlierer(typ) abwertend · (armes) Würstchen ugs., fig. · Blindgänger ugs., fig. · Dulli ugs. · Flasche ugs., fig. · Graupe ugs., fig. · Heini ugs. · Krücke ugs., fig. · Lellek ugs. · Lohle ugs., schwäbisch · Loser ugs., engl. · Lulli ugs. · Lusche ugs. · Luschi ugs. · Niete ugs., fig. · Null ugs., fig. · Nullnummer ugs. · Nulpe ugs. · Opfer ugs., jugendsprachlich, fig. · Pfeife ugs., fig. · Pfeifenheini ugs. · Schwachmat ugs. · Waserl ugs., österr. · Wurst ugs., fig. · armer Wicht ugs., veraltend
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Versager‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Versager‹.

Verwendungsbeispiele für ›Versager‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Oft war es arbeitsrechtlich auch gar nicht möglich, Versager zu entlassen. [Kellner, Hedwig: Das geheime Wissen der Personalchefs, Frankfurt a. M.: Eichborn 1998, S. 11]
Ein totaler Versager beweist, wie wichtig es ist, sich vor dem Kauf eines Notebooks zu informieren. [C’t, 1995, Nr. 2]
Der Frau gegenüber, die er doch liebte, sah er sich als sinnentleerter Versager. [Der Spiegel, 23.12.1991]
Es gab auch sonst Versager; Proben sind vorhanden, und man hätte sie fortlassen sollen. [Vossische Zeitung (Abend-Ausgabe), 11.03.1922]
Oder wird man einmal sagen, ich sei im Vergleich zu den anderen ein Versager gewesen? [Die Zeit, 24.01.2011, Nr. 04]
Zitationshilfe
„Versager“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Versager>.

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