selten das Versetzen (6), Verpfänden
Grammatik: nur im Singular
Beispiele:
in Zeiten, da in Österreich Wucherer mit hohen Kreditzinsen die
wirtschaftliche Misere ausnutzten, damals handelte Joseph I.,
österreichischer Kaiser: Er rief das Kaiserliche Frag‑ und Versatzamt zu
Wien ins Leben, das er am 1. April des Jahres 1707 feierlich eröffnete.
Gegen den Versatz eines Gutes konnten seine
Untertanen hier kurzfristig zu Geld kommen[…]. [Süddeutsche Zeitung, 24.02.2007]
Er stand unter der Reihe der Wartenden, manche trugen Federbetten,
einer hatte einen Regulator (= Pendeluhr) unter dem
Arm. Die Leute standen still, ohne zu sprechen, sie sahen alle vor sich hin,
jeder war mit sich allein, gewissermaßen häuslich in seinen Sorgen
eingerichtet. Nur wenn jemand Frisches sich an die Reihe der andern
anstellte, warfen sie einen raschen Blick auf ihn, um zu sehen, was er wohl
zum Versatz brächte. [Fallada, Hans: Wer einmal aus dem Blechnapf frißt. Bd. 2. Berlin [u. a.]: Aufbau-Verlag 1990 [1934], S. 23]
Inzwischen hat sich ein weiterer wichtiger Zeuge gemeldet, der
bekundete, daß die Gattin des Landgerichtsdirektors
J[…]
in einer Pfandleihe der Friedrichstadt wertvolle Silbersachen zum
Versatz gebracht hat. [Berliner Tageblatt (Abend-Ausgabe), 03.03.1926]