Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Verschleiß, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Verschleißes · Nominativ Plural: Verschleiße · wird meist im Singular verwendet
Aussprache 
Worttrennung Ver-schleiß
Grundformverschleißen
Wortbildung  mit ›Verschleiß‹ als Erstglied: Verschleißerkrankung · Verschleißerscheinung · Verschleißfestigkeit · Verschleißkrankheit · Verschleißpreis · Verschleißprüfung · Verschleißstelle · Verschleißteil · verschleißarm · verschleißfest · verschleißfrei
 ·  mit ›Verschleiß‹ als Letztglied: Kräfteverschleiß
Mehrwortausdrücke  auf Verschleiß fahren
eWDG

Bedeutungen

1.
Abnutzung, Verbrauch von etw. durch seinen Gebrauch
a)
Abnutzung von Gegenständen, durch die ihr Gebrauchswert gemindert wird
Beispiele:
der materielle, physische, technische Verschleiß ergibt sich vor allem aus der Nutzung des Gegenstandes und der Qualität seiner Bedienung
der natürliche Verschleiß wird beeinflusst durch klimatische Bedingungen, den Standort und die Qualität der Konstruktion des Gegenstandes
Ersatz des natürlichen Verschleißes von Bauwerken durch gründliche Reparaturen
dieser Betrieb hat einen großen Verschleiß an Transportmitteln, Material
diese Maschine unterliegt einem relativ raschen Verschleiß
wegen ihres natürlichen Verschleißes müssen alte Geldscheine nach und nach immer wieder durch neue ersetzt werden
umgangssprachlich, scherzhafter hat einen großen Verschleiß an Unterzeug
b)
Abnutzung der Funktionsfähigkeit des menschlichen Körpers, der menschlichen Kräfte
Beispiele:
der Verschleiß der Knochen, Gelenke, Bänder der Wirbelsäule
ständige nervliche Anspannung kann zu vorzeitigem Verschleiß der Gesundheit führen
2.
Kaufmannssprache Betrag der Abschreibung in der Bilanz
Beispiel:
wir zählen einen prozentualen Verschleiß hinzu
3.
österreichisch Kleinverkauf
Beispiel:
der Verschleiß von Postwertzeichen, Zeitungen in den Tabaktrafiken
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
verschleißen · schleißen · verschlissen · Verschleiß
verschleißen Vb. ‘durch häufigen Gebrauch abnutzen, verbrauchen’, ahd. firslīʒan (8. Jh.), mhd. verslīʒen ‘sich abnutzen, verderben, zugrunde gehen, bis zum Zerreißen abnutzen, verbrauchen’, asächs. farslītan, mnd. vorslīten, mnl. verslīten, nl. verslijten, aengl. forslītan sind mit verstärkendem Präfix (s. ver-) gebildet zu (heute kaum noch üblichem) schleißen Vb. ‘sich schnell abnutzen, leicht zerreißen, (ab)spalten, abschälen, abreißen’, ahd. slīʒan ‘zerreißen’ (8. Jh.), mhd. slīʒen ‘spalten, (zer)reißen, abschälen, abnutzen, zerstören, zunichte machen’, asächs. aengl. slītan, mnd. mnl. slīten, nl. slijten, anord. slīta, schwed. slita (germ. *slītan); dazu das Kausativum ahd. (10. Jh.), mhd. sleiʒen ‘zerreißen, spalten’. Falls lit. skleĩsti ‘ausbreiten, ausdehnen, platzen, öffnen, zerfließen’ hier anzuschließen ist, kann von ie. *skleid- ausgegangen werden, einer i-Erweiterung mit Dental der unter Schale1, Schale2 (s. d.) aufgeführten Wurzel ie. *(s)kel- ‘schneiden’. – verschlissen Part.adj. ‘abgenutzt, abgetragen’ (16. Jh.). Verschleiß m. ‘Abnutzung (durch Gebrauch), Verbrauch’ (20. Jh.), älter (so noch öst.) ‘Kleinverkauf’ (Anfang 19. Jh.), Verschliß, Verschließ ‘Verkauf, Vertrieb’ (18. Jh.); zu verschleißen ‘Waren im kleinen verkaufen’ (18. Jh., aus dem Mnd.), eigentlich ‘eine Menge in kleine Teile aufspalten’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Abnutzung · Verbrauch · Verschleiß
Unterbegriffe
  • Reaktionsschichtverschleiß · Tribooxidation
  • Erosionsverschleiß · Furchverschleiß · abrasiver Verschleiß
  • False Brinelling · Muldenbildung · Riffelbildung · Stillstandsmarkierung
Assoziationen
  • Coulombsche Reibung · Festkörperreibung · Äußere Reibung
  • Obsoleszenz · Veralten · Überholtwerden  ●  geplanter Produktverschleiß ökonomisch

Typische Verbindungen zu ›Verschleiß‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Verschleiß‹.

Verwendungsbeispiele für ›Verschleiß‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Bei zu wenig Druck ist der Verschleiß der Reifen sehr groß. [Braun, Anne u. Nell, Edith: Man muß sich nur zu helfen wissen, Leipzig: Verl. für die Frau 1971, S. 20]
Bei der Ausführung nach Bild 224 ist bei auftretendem Verschleiß keine Korrektur möglich. [Menges, Georg u. Mohren, Paul: Anleitung für den Bau von Spritzgießwerkzeugen, München: Hanser 1974, S. 201]
Wie, frage ich mich, gehen Lehrer mit diesem Verschleiß demokratischer Grundwerte um? [Die Zeit, 20.05.1999, Nr. 21]
Was aber macht die These vom geplanten Verschleiß so faszinierend? [Die Zeit, 16.05.2013, Nr. 20]
Auch im deutschsprachigen Raum fand die Behauptung vom geplanten Verschleiß Anhänger. [Die Zeit, 16.05.2013, Nr. 20]
Zitationshilfe
„Verschleiß“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Verschlei%C3%9F>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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