stopfen
Vb.
‘undurchlässig, dicht machen, füllen, hineinpressen’,
ahd.
stophōn
‘stechen, anstacheln’
(9. Jh.),
mhd.
stopfen,
(
md.)
stoppen,
‘stechen, dicht machen, verstopfen’,
mnd.
mnl.
nl.
stoppen,
afries.
stoppia
‘dicht machen, verstopfen, anhalten, hindern’
(s.
stoppen),
aengl.
forstoppian
‘zustoßen, dicht machen’,
engl.
to stop
‘füllen, dicht machen, zum Stehen bringen, anhalten’
stellt sich
mit intensivierender Konsonantengemination
(
germ.
*stuppōn)
wohl zu
ie.
*(s)teup-,
*(s)teub(h)-
‘stoßen’
(s. auch
Stief-),
einer Labialerweiterung der unter
stoßen
(s. d.)
angeführten Wurzel
ie.
*(s)teu-
‘stoßen, schlagen’
(vgl. die alten Bedeutungen
‘stechen, zustoßen’).
Das Verb gerät (vermutlich am Niederrhein) unter den Einfluß von
mlat.
stuppare
‘mit einem Wergpfropfen verschließen, dicht machen’,
zu
lat.
stuppa,
stūpa
‘Werg, grober Flachs’,
griech.
stýppē
(
στύππη)
‘Werg’,
und übernimmt dessen Bedeutung.
Für
‘ein Loch zunähen, flicken, mit Nadel und Faden ausbessern’
seit dem Anfang des 18. Jhs. belegt.
Stopfen
m.
‘Stöpsel, Korken’,
eigentlich
‘Wergbausch zum Verschließen’
(18. Jh.).
ausstopfen
Vb.
‘einen Hohlraum füllen’
(17. Jh.)
vollstopfen
Vb.
‘fest mit etw. ausfüllen’
(17. Jh.).
verstopfen
Vb.
‘dicht, undurchlässig machen oder werden’,
ahd.
firstophōn
(11. Jh.),
mhd.
verstopfen,
-stoppen;
Verstopfung
f.
‘Abdichtung, Darmverstopfung’,
mhd.
verstopfung
‘das Verstopftsein’.