Herabwürdigung, Schmähung, Verleumdung
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: eine pauschale, persönliche Verunglimpfung [von jmdm.]
als Akkusativobjekt: Verunglimpfungen hinnehmen; jmdm. Verunglimpfung vorwerfen
in Präpositionalgruppe/-objekt: etw. als Verunglimpfung empfinden
mit Genitivattribut: die Verunglimpfung Verstorbener, des Staates [und seiner Symbole], des politischen Gegners
in Koordination: Verunglimpfung und Beleidigung, Verleumdung
hat Präpositionalgruppe/-objekt: die Verunglimpfung von Verfassungsorganen
Beispiele:
Schmähungen und Hass‑Kommentare im sozialen Netzwerk Facebook beschäftigen die Politik nicht erst seit gestern. Doch wie ist Verunglimpfungen und sogar Aufrufen zu Gewalt beizukommen – zeitnah und wirkungsvoll? [Die Zeit, 08.09.2016 (online)]
Aus Trumps Verunglimpfungen von Einwanderern aus Lateinamerika, unabhängigen Frauen und »dreister« Minderheiten hört seine Basis das Versprechen heraus, »Amerika wieder groß zu machen« und gleichzeitig die Hegemonie der weißen Männer zu bekräftigen. [Der Standard, 03.06.2016]
Es sei zu befürchten, daß es [auf einer geplanten Kundgebung] zu Straftaten, insbesondere der Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener komme[…]. [Die Welt, 14.03.2006]
Vergleichende Werbung ist in Deutschland künftig grundsätzlich erlaubt. […] Hersteller dürfen danach ihre Produkte mit denen von Konkurrenten vergleichen, sofern dies sachlich und ohne Verunglimpfungen geschieht. [Die Welt, 10.06.2000]
Nach der Wahl werden die feindlichen Brüder des bürgerlichen Lagers trotz gegenseitiger Verunglimpfung sich wohl oder übel doch zusammenfinden müssen, wenn sie ihrem gemeinsamen sozialistischen Gegner die Möglichkeit der Regierungsbildung nehmen […] wollen. [Die Zeit, 09.09.1954]
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spezieller als Straftatbestand, vor allem gegenüber staatlichen Institutionen und Repräsentanten Verleumdung, schädigende Herabwürdigung durch Worte oder Taten
Kollokationen:
in Präpositionalgruppe/-objekt: eine Strafanzeige, Anklage wegen Verunglimpfung; jmdn. wegen Verunglimpfung anzeigen, anklagen, verklagen, verurteilen
als Genitivattribut: der Tatbestand, der Vorwurf der Verunglimpfung
Beispiele:
Die öffentliche Verunglimpfung des Bundespräsidenten soll auch künftig mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden können. [Neue Zürcher Zeitung, 18.04.2016]
Das Gericht sprach den 57‑Jährigen wegen Volksverhetzung sowie Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole schuldig. [Der Spiegel, 17.11.2015 (online)]
Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt […] gegen […] M[…] wegen des Verdachts der Verunglimpfung des Staates (Paragraph 90a StGB) […]. [Der Spiegel, 20.10.1997]
Die Verhandlung hat erwiesen, daß es sich um […] schwere Verunglimpfungen eines hochstehenden und makellosen Beamten handelt. [Friedländer, Hugo: Prozeß Leckert-Lützow. In: ders.: Interessante Kriminal-Prozesse. Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1911], S. 1523]