Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Verzeihung, die

Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Verzeihung · Nominativ Plural: Verzeihungen
Aussprache 
Worttrennung Ver-zei-hung
Wortzerlegung verzeihen -ung
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

zeihen · verzeihen · Verzeihung
zeihen Vb. ‘beschuldigen, bezichtigen’, ahd. zīhan (9. Jh.), mhd. zīhen ‘an-, beschuldigen’, asächs. in aftīhan ‘versagen’, mnd. tīen, (mit grammatischem Wechsel von h und g) tīgen, mnl. tīen (vgl. nl. aantijgen ‘anklagen, beschuldigen’), aengl. tēon ‘anklagen, beschuldigen’, got. gateihan ‘anzeigen, verkünden’ führen mit außergerm. Verwandten wie aind. diśáti ‘zeigt, führt vor, legt dar’, griech. deiknýnai (δεικνύναι) ‘zeigen’, lat. dīcere ‘sprechen, sagen’, dicāre ‘feierlich verkünden, weihen, widmen’, osk. deíkum ‘sprechen’ auf eine Wurzel ie. *deik̑- ‘zeigen’ (s. auch Zeichen, zeigen, Zehe), im Germ. besonders rechtssprachlich ‘auf jmdn. als den Täter hinweisen, beschuldigen’. – verzeihen Vb. ‘jmdm. ein Vergehen vergeben, entschuldigen’, ahd. firzīhan ‘versagen, verweigern’ (9. Jh.), mhd. verzī(h)en ‘versagen, abschlagen, sich lossagen, aufgeben, verlassen’, reflexiv ‘verzichten’. Die heutige Bedeutung entsteht (im 15. Jh. sich anbahnend) aus der rechtssprachlichen Verwendung sich (seines Rechtsanspruchs auf Wiedergutmachung) verzeihen ‘darauf verzichten’, woraus ‘dem Schuldigen vergeben’. Verzeihung f. mhd. verzīhunge.

Thesaurus

Synonymgruppe
Entschuldigung · Pardon · Vergebung · Verzeihung
Assoziationen
  • (sich) entschuldigen · um Entschuldigung bitten · um Vergebung bitten · um Verzeihung bitten  ●  Abbitte leisten geh. · in den Beichtstuhl gehen geh., fig. · sagen, dass es einem leid tut ugs.

Typische Verbindungen zu ›Verzeihung‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Verzeihung‹.

Verwendungsbeispiele für ›Verzeihung‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Verzeihung liegt aber nicht vor, wenn der Verkehr erschlichen wurde. [Zimmermann, Theo: Der praktische Rechtsberater, Gütersloh: Bertelsmann [1968] [1957], S. 274]
Hast du erwartet, ich komme, dich um Verzeihung zu bitten? [Frisch, Max: Stiller, Rheda-Wiedenbrück: Bertelsmann 1997 [1954], S. 276]
Doch dann bat er reuig um Verzeihung, die ihm auch gewährt wurde. [Petech, Luciano: Indien bis zur Mitte des 6. Jahrhunderts. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1962], S. 23038]
Sie lässt andere, die keine Verantwortung tragen, um Verzeihung bitten. [Die Zeit, 06.12.2010, Nr. 49]
Wenn wir dich verletzt haben sollten, bitten wir um Verzeihung. [Die Zeit, 05.01.2004, Nr. 01]
Zitationshilfe
„Verzeihung“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Verzeihung>.

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