moderne Kunstrichtung, bei der die Videotechnik zur Anwendung kommt
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: experimentelle, zeitgenössische, moderne Videokunst
in Koordination: Fotografie, Performance, Installation und Videokunst
Beispiele:
Videokunst ist gegenwärtig[,] immens dynamisch, insbesondere in Asien, etwa in Südkorea[…]. Das Medium begeistert aktuell eine Fülle junger Kunstschaffender, eben auch weil sie ständig mit Video und Bewegtbild, etwa über ihre Smartphones, in Kontakt sind. Es ist Teil ihres Lebens. Die Videokunst der Gegenwart zielt dabei stark auf soziale Themen ab, schlichtweg auch deshalb, weil man mittels Video mehr erzählen kann als mit einer Fotografie, einer Installation oder einer Skulptur, die allesamt ihre Grenzen haben. [Die Welt, 04.05.2019]
Videokunst kann sehr langweilig sein, hier ist
sie es nicht. In »Human Mirror« hat Charlie Todd eineiige Zwillinge mit
gleichem Haarschnitt und gleicher Kleidung ausgestattet und in einer U‑Bahn
auf gegenüberliegenden Bänken oder an Haltegriffen dieselbe Haltung
einnehmen lassen: eine Realverdoppelung, die auf die Passanten […] wie ein
Spiegeleffekt wirkt. [Süddeutsche Zeitung, 11.12.2015]
Die erste Videokunst überhaupt, ein mit einem
Fußschalter zu verändernder Fernseher, zeigte er [der Künstler Nam June Paik] im März 1963 in seiner Wuppertaler
Ausstellung. [Die Zeit, 01.02.2006, Nr. 06]
Man nannte ihn den »Vater der Videokunst«: Nam
June Paik sei gestern Abend in seiner Wohnung in Miami, Florida gestorben,
hieß es […] auf der Website des aus Korea stammenden Künstlers.
Paik war 73 Jahre alt. […] Der Allroundkünstler
Paik, der einem weltweiten Publikum vor allem durch Installationen und
Videoskulpturen bekannt wurde, begann seine Laufbahn eigentlich als
Komponist. [Der Spiegel, 30.01.2006 (online)]
Videokunst, hervorgegangen aus dem weiten
Umfeld von Performance, Fluxus und Happening, aus den Versuchen, Kunst von
ihrem statischen Dasein zu befreien, aus dem Museum, von den Sockeln und aus
den Bilderrahmen, Video hat sich inzwischen auch zu gekonnt inszeniertem
Entertainment gemausert. [Die Zeit, 21.04.1989]
In bezug auf die Gestaltung, wie etwas auf immer neue, frappierende
Weise dargeboten wird, haben die Videokunst und die
elektronischen Mittel ihre große Chance. Man kann Welten entstehen lassen,
phantastisch und neu, die lediglich eine Kombination elektronischer
Möglichkeiten sind. Im gewissen Sinn ist das momentan oft noch ein
künstlerisches Computerspiel. [Berliner Zeitung, 12.11.1988]