Biologie Virusteilchen (ohne eigenen Stoffwechsel), das sich außerhalb einer Zelle befindet und aus Nukleinsäure und meist einer umhüllenden Proteinkapsel besteht
Beispiele:
Das komplette Virusteilchen oder
Virion besteht immer mindestens aus Nukleinsäure
und einer sie umgebenden Kapsel (sogenanntes Kapsid) aus Proteinmolekülen
(Kapsomere). [Neue Zürcher Zeitung, 17.03.1993]
Als Virion (Plural:
Viria, Virionen
[…]) wird ein einzelnes Viruspartikel
bezeichnet, das sich außerhalb einer Zelle befindet. Nur wenn sich das
Virion in einer Zelle befindet, wird es korrekt
als Virus tituliert. Virionen zählen ebenso wie die
sich dann mittels fremder Zellen vermehrenden Viren nicht zu den Lebewesen
(Organismen), da sie keinen eigenen Stoffwechsel haben. [Münchner Merkur, 17.06.2020]
Die Infektionsfähigkeit von Grippeviren hängt zu einem wesentlichen
Teil von den Eiweißmolekülen in ihrer Hülle ab – in erster Linie
Hämagglutinin und Neuraminidase. Hämagglutinin ist ein virales Protein, mit
dessen Hilfe sich die Virenpartikel, auch Virionen
genannt, an die Oberfläche ihrer Wirtszellen anheften und sie anschließend
infizieren. [Der Standard, 11.02.2014]
Auch die Viren, die aus einer Begegnung mit anderen Erregern
entstehen, tragen eine neu zusammengesetzte, für ihren Typ spezifische
Virushülle. Die Hämagglutinin‑Struktur ist für das Virus überlebenswichtig.
So koppelt es sich nach dem Schlüssel‑Schloss‑Prinzip an die gesunde
Wirtszelle an und überträgt ihr Virion, also das
Viruserbgut, und bestimmte Proteine. Dann nutzt das Virus die besetzte
Zelle, um sich selbst fortzupflanzen. [Die Welt, 01.11.2011]
Das Hämagglutinin (kurz: H) bewirkt die Verklumpung von Erythrozyten
(roten Blutzellen) und vermittelt bei der Infektion einer Wirtszelle die
Anheftung und das Eindringen des Virions. [Die Wirren der Viren, 13.03.2010, aufgerufen am 31.08.2020]