Medizin (Kraft, Ausprägungsgrad der) Fähigkeit von Krankheitserregern (z. B. Viren, Bakterien, Pilze) in Wirtsorganismen einzudringen, sich dort zu vermehren und eine Erkrankung hervorzurufen
siehe auch Pathogenität
Beispiele:
Virulenz ist das Ausmaß der Pathogenität, also
das krankmachende Potenzial eines Erregers. Je höher die
Virulenz eines Erregers, desto höher ist
normalerweise auch die Letalität beim Menschen, aber nicht notwendigerweise.
In anderen Definitionen wird Virulenz auch als Ausmaß
der Infektiosität unabhängig von der Schwere der resultierenden Erkrankung
benutzt. [Der Tagesspiegel, 28.02.2020]
Eine Epidemie entsteht zum Beispiel, wenn sich die
Virulenz eines bestimmten Erregers verändert: Ein
Virus mutiert und wird dadurch ansteckender. [Endemie, Epidemie, Pandemie: Das sind die
Unterschiede, 14.06.2020, aufgerufen am 03.12.2020]
»Unter bestimmten Bedingungen können Bakterien Resistenzen
austauschen und vermehrt Virulenzen bilden, können
also krankmachen«[…]. [Badische Zeitung, 27.04.2013]
Dass es zu einer Erkältung kommt, dafür sind drei Faktoren
hauptverantwortlich: erstens die Virulenz (also die
Stärke des Erregers), zweitens die Anzahl der Erreger, drittens die
tatsächliche Stärke des angeborenen Immunsystems[…]. [Hamburger Abendblatt, 04.12.2012]
übertragen[…] der
CSU‑Vorstand [schwadroniert] intern über
Wahlstrategien und beschließt ohne jede Einsicht in vergangene Fehler und in
die brutale Virulenz
(= Fähigkeit, Schaden anzurichten) der rechtsradikalen
Szene, im Wahlkampf die »Angst vor Überfremdung zu
thematisieren«. [Süddeutsche Zeitung, 09.12.1993]