auf einer 1879 publizierten Skizze basierende internationale Plansprache, die als erste Welthilfssprache nennenswerte Verbreitung und Anwendung fand
Beispiele:
Trotz zahlreicher Mängel hat Volapük
kurzzeitig einen enormen Erfolg und um 1888 eine runde Million Anhänger. [Der Standard, 20.05.2007]
Jedenfalls schickte er [Gott] dem
katholischen Priester Johann Martin Schleyer eine Eingebung, wie der
babylonischen Sprachverwirrung ein Ende zu machen sei. Und so schuf Pfarrer
Schleyer »Volapük« – die erste bedeutende
internationale Kunstsprache. Nur wenige Jahre später beherrschten bereits
210.000 Menschen das neue Idiom, wie das »Handbook of Volapük« mitteilt. Sie
lasen in elf Volapük‑Magazinen und tauschten sich auf Kongressen aus.
Volapük – das war 1888 die Zukunft. [Der Spiegel, 25.11.2008 (online)]
Der Großonkel [Hanns Martin Schleyers]
Johann Martin Schleyer, ein katholischer Pfarrer, hatte eine Weltsprache
entworfen, das »Volapük«, das dazu beitragen sollte,
»kleinlichen, engherzigen Nationalstolz« zu überwinden. [Die Welt, 20.10.2007]
Nun kam mir auch in Erinnerung, daß A. v. Öttingen mich schon vor
Jahren auf die künstliche Sprache Volapük aufmerksam
gemacht hatte. [Ostwald, Wilhelm: Lebenslinien. Eine Selbstbiographie. In: Simons, Oliver (Hg.): Deutsche Autobiographien 1690–1930. Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1927], S. 50898]
übertragen »Swoboda!« (Russisch ist nämlich das Volapük
der Tiere, und dies heißt so viel wie Freiheit!) – dann meinten alle, die ja
zum großen Teil ihre natürliche Heimat nie gesehen hatten, gar nicht Afrika
oder die Kordilleren oder Indien – der Schrei hieß:
Berlin! [Tucholsky, Kurt: Der Löw’ ist los –! In: Kurt Tucholsky, Werke – Briefe – Materialien. Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1920]]
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übertragen, abwertend (für Außenstehende) unverständliche Sprachform
Synonym zu Esperanto (b)
Beispiele:
Draussen auf der Strasse hörte er Griechisch, Türkisch und das
hybride Volapük der Obszönität. [Neue Zürcher Zeitung, 18.05.2002]
Doch wir studieren den Code, den die traditionellen Verleger
immer noch für eine Art Volapük des Verlegens
halten: den »E‑Book‑Code«. [Die Welt, 05.11.2016]
Was nützt der beste Deutschunterricht, wenn dem Lernenden vor
und nach der Lektion von Tonbändern, Lautsprechern, Aufschriften und
Kontrolleuren ein Volapük eingehämmert wird, das
man nur als dreiste Verluderung der deutschen Sprache, als
primitivistisches Kauderwelsch bezeichnen kann? [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.12.2005]
Und Zweifel an der eigenen Kunst: Ist es »meine persönliche,
künstliche Sprache, eine Art Volapük, das allein
mir verständlich ist«? [Neue Zürcher Zeitung, 10.05.2003]
Man wolle eine gemeinsame Sprache Europas, nicht aber irgendein
Volapük, habe der für seinen Hochmut bekannte
französische Präsident einmal verächtlich
[…] zu sagen gewagt. [Neues Deutschland, 03.03.1990]