in Deutschland seit 1952 staatlicher, stiller Feiertag zum Gedenken an die Kriegsgefallenen und die Opfer von Gewaltherrschaft
In der Weimarer Republik wurde ein Vorläufer des Volkstrauertages im Februar bzw. März begangen. Heutzutage fällt der Feiertag auf den Sonntag zwei Wochen vor dem ersten Advent.
Kollokationen:
in Präpositionalgruppe/-objekt: eine Gedenkveranstaltung, Gedenkfeier, Kranzniederlegung zum Volkstrauertag
hat Präpositionalgruppe/-objekt: der Volkstrauertag im November
Beispiele:
Der Volkstrauertag ist in Deutschland kein gesetzlicher Feiertag, aber als staatlicher Gedenktag gehört er zu den sogenannten stillen Feiertagen. Er wird seit 1952 zwei Wochen vor dem ersten Advent begangen und erinnert an die Kriegstoten und Opfer von Gewaltherrschaft aller Nationen. [Rhein-Zeitung, 19.11.2018]
1922 wurde der Volkstrauertag auf Initiative des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge erstmals hier im Reichstagsgebäude begangen: zum Gedenken an zwei Millionen deutscher Soldaten, die im Ersten Weltkrieg gefallen waren. [Zentrale Gedenkstunde zum Volkstrauertag, 15.11.2015, aufgerufen am 01.10.2020]
Der Volkstrauertag ist ein Tag der Erinnerung und der Besinnung: der Erinnerung an Krieg und Gewalt und des Gedenkens an die Toten. [Rede zum Volkstrauertag, 18.11.2007, aufgerufen am 01.10.2020]
Am Volkstrauertag, erzählt der Minister, habe er in Dessau unter anderem einen Kranz der Landesregierung am sowjetischen Ehrenmal niedergelegt. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.11.1994]
Dem Wort Volkstrauertag haftet etwas vom Jargon verwalteter Gefühle an. [Die Zeit, 24.11.1967]
Der Volkstrauertag, an dem die Mutter um den Sohn, die Frau um den Gatten und das Kind um den Vater trauert, die in Flandern, in Palästina, im Ozean und in Polen liegen[…], dieser Volkstrauertag braucht Ein‑insich‑versunken‑sein, ohne Musik[…]. [Vossische Zeitung (Abend-Ausgabe), 01.03.1926]