Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Vorburg, die

Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Vorburg · Nominativ Plural: Vorburgen
Aussprache [ˈfoːɐ̯bʊʁk]
Worttrennung Vor-burg (computergeneriert)
Wortzerlegung vor1 Burg
DWDS-Vollartikel

Bedeutung

Grün markierte Vorburg im Grundriss einer Burg
Grün markierte Vorburg im Grundriss einer Burg
(Lumpeseggl, CC BY-SA 4.0)
Vorburg mit der eigentlichen Burg im
                    Hintergrund
Vorburg mit der eigentlichen Burg im Hintergrund
(Dominik Matus, CC BY-SA 3.0)
den Eingang zur eigentlichen Burg schützende, ihr vorgelagerte befestigte Anlage; einem Schloss, das am Ort einer Burg erbaut wurde, zugeordnete hofähnliche bauliche Anlage mit Wirtschaftsgebäuden ohne die ursprüngliche Schutzfunktion
Kollokationen:
mit Genitivattribut: die Vorburg des Schlosses
Beispiele:
Man nähert sich auf einem für Reiter und Kaleschen angelegten Zufahrtsweg über einen von einer Steinbrücke überwölbten Wassergürtel der Vorburg mit der Jahreszahl von 1680 im Torbogen. Hinter einer zweiten Steinbrücke auf einem inzwischen zugeschütteten Hausgraben öffnet sich das Einfahrtstor zum Innenhof. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.04.1996]
Unter verschiedenen Herrschaftsgeschlechtern entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte eine mächtige Anlage mit drei Türmen, Vorburg und Ringmauer, Zugbrücke, Graben und Brunnen, mit Ställen und landwirtschaftlichen Flächen, Wohnhäusern und einer Kapelle. [Allgemeine Zeitung, 30.12.2020]
Wo es […] ging, baute man im Mittelalter, der Hochzeit des Burgenbaus, befestigte Wohnsitze und militärische Stützpunkte so weit oben, dass sie schwer oder gar nicht einzunehmen waren. […] Durch Gräben, Zugbrücken und Vorburgen sicherten die Erbauer die Feste zusätzlich ab. [Süddeutsche Zeitung, 31.03.2020]
Der z. T. von Kastanien gesäumte Weg zum Schloß führt durch ein Waldgelände, unter einem Aquädukt hindurch, der von einem Kreuz überragt wird, vorbei an einem künstl. Wasserfall durch die »Klause« gen. (= genannte), unterhalb des Schlosses gelegene Vorburg und schließlich über eine Zugbrücke in das Schloß. [Olbrich, Harald (Hg.): Lexikon der Kunst. Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1994], S. 29321]
Nur wenig ist heute [von der Burg] erhalten: Reste der Vorburg, die zwei Meter starke Mauern hatte; von der Hauptburg, die 12 m höher liegt, der 20 m hohe Bergfried und z. T. der Palas. [Gerlach, Harry: Schmalkalden und Umgebung. Berlin / Leipzig: Tourist-Verlag 1978, S. 40]

letzte Änderung:

Typische Verbindungen zu ›Vorburg‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Vorburg‹.

Zitationshilfe
„Vorburg“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Vorburg>.

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