Architektur, Archäologie Bauwerk, das vorher an der Stelle eines vorhandenen Bauwerks gestanden hat
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: der zerstörte, historische Vorgängerbau
mit Genitivattribut: der Vorgängerbau des Doms
als Genitivattribut: die Grundmauern, Reste des Vorgängerbaus
Beispiele:
2004 wurde der muffige Vorgängerbau durch eine
lichte Halle ersetzt, seither wirkt Innsbrucks Hauptbahnhof wie ein
Flughafenterminal. [Welt am Sonntag, 26.05.2019]
Eine lange Geschichte voller Unwägbarkeiten, Stil‑ und
Geschmackswandel und gewiss auch Größenwahn ist das: Wie auf römischen
Häuserresten aus dem 1. bis 4. Jahrhundert im Zuge der Epochen und etlicher
Vorgängerbauten eine der gewaltigsten Kathedralen
der Geschichte errichtet wurde, der gotisch‑neugotische Dom zu Köln am
Rhein. [Süddeutsche Zeitung, 24.06.2017]
1805 brannte das Petrowskij‑Theater [in Moskau] ab, und 1806 wurde das Kaiserliche Theater
gegründet, welches ein von Carlo Rossi gestaltetes Haus am Arbat erhielt,
der Vorgängerbau des heutigen
Bolschoi‑Theaters. [Reclams Opernlexikon. Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1998], S. 7627]
Für die beiden Häuser […]
links und rechts vom [Brandenburger] Tor legte
der[…]
[Architekt] Josef Paul Kleihues einen Entwurf
vor. Sie werden die einst von Stüler 1844 gebauten Palazzi ersetzen;
Bauanträge sind gestellt. In Bauvolumen und Höhe halten sie sich ziemlich
genau an die Vorgängerbauten. Dreieinhalb Geschosse
hoch, bis auf die ganz und gar in die Mitte gesetzten, von Säulen gestützten
Eingangsportale unter Balkonen und die Dachbalustraden sind sie schmucklos;
keine Fensterfassungen oder sonstiges Gezier. [Die Zeit, 25.02.1994]
Die Ausgrabungen am Kernmassiv zeigten, daß der babylonische Turm
nicht nur zwei, sondern mindestens drei erweiternde Terrassenanlagen hatte.
Man fand Reste eines weiteren Vorgängerbaus,
ebenfalls in Form eines Terrassenbaus. Dieser Vorläufer des Turms von Babel
muß aus ungebrannten Lehmziegeln bestanden haben. Da er für die Ewigkeit
unbrauchbar war, begann Nebukadnezar ein beständiges Bauwerk zu
schaffen. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.08.1993]