warten
Vb.
‘verweilen, bleiben, bis etw. Bestimmtes eintritt, harren, pflegen’,
ahd.
wartēn
(8. Jh.),
mhd.
warten
‘spähen, (aus)schauen (nach), wahrnehmen, Anwartschaft haben, sich vorsehen, sorgen, pflegen’,
asächs.
wardon
‘sich hüten, sorgen für, schützen’,
mnd.
warden
‘erwarten, Anwartschaft haben, besorgen, sich hüten’,
mnl.
waerden,
aengl.
weardian
‘hüten, bewahren, zurückbleiben’,
engl.
to ward
(älter)
‘bewahren, schützen, verteidigen’,
anord.
varða
‘abgrenzen, schützen, warten, verantworten’,
schwed.
vårda
‘pflegen, schonen’
ist wie das unter
Warte
(s. d.)
behandelte Substantiv
zu der unter
wahren
(s. d.)
genannten Wurzel gebildet.
Die Ausgangsbedeutung
‘seinen Blick auf etw. richten’
geht über in
‘achthaben, sorgen, pflegen’,
auch
‘seinen Blick auf das Begehrte richten, das man zu erhalten hofft’,
und führt zu der heute allgemein üblichen Bedeutung
‘harren’,
zuerst bei
Notker
(um 1000).
Im zuletzt genannten Sinne verdrängt
warten
das alte starke Verb
ahd.
bītan
(8. Jh.),
mhd.
bīten,
nhd.
(bis ins 17. Jh.)
beiten
‘warten’,
asächs.
bīdan,
mnd.
mnl.
bīden,
aengl.
bīdan,
engl.
to bide,
anord.
bīða,
got.
beidan.
Wärter
m.
‘Aufseher, Wächter, Pfleger’,
ahd.
wartāri
(9. Jh.;
vgl.
turiwartāri
‘Türwärter, Pförtner’,
um 800),
mhd.
warter,
werter.
Wartung
f.
‘Pflege’,
in alter Sprache auch
‘das Ausschauen, Achthaben auf etw., Wache’
(15. Jh.).
aufwarten
Vb.
‘bedienen’,
mhd.
ūfwarten
‘achten auf, dienen’.