jmd., der die Aufgabe hat, bestimmte Einrichtungen, Örtlichkeiten zu bewachen, zu sichern
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein uniformierter, unbewaffneter, ziviler, aufmerksamer Wachmann
als Akkusativobjekt: einen Wachmann bedrohen, angreifen, überwältigen, verletzen, niederschlagen, erstechen, anschießen
in Präpositionalgruppe/-objekt: jmd. wird von einem Wachmann überwältigt, überrascht, gestoppt, entdeckt; einen Angriff auf einen Wachmann [verüben]; einen Mord an einem Wachmann [begehen]
mit Genitivattribut: der Wachmann der Sicherheitsfirma, Wohnanlage, Botschaft, Bank; der Wachmann des Sicherheitsdienstes, Parkhauses, Hotels
hat Präpositionalgruppe/-objekt: ein Wachmann an der Pforte, vor der Tür, am Tor, am Eingang, vor der Synagoge
als Genitivattribut: die Aussage, die Angaben des Wachmanns
Beispiele:
Seine Frau ist bei der Bundeswehr beschäftigt, er verdient als
Wachmann bei einem der zahllosen
Sicherheitsunternehmen dazu. Er ist einer der vielen älteren Männer in
Berlin, die in kerzengerader Haltung nachts Kaufhäuser oder Parkplätze
bewachen. [Die Zeit, 25.11.1999]
Und es fragt sich, wieso die Museen die wie auch immer motivierten
Übergriffe [auf Austellungsstücke] wochenlang
verschwiegen. Eine Antwort könnte sein: aus Scham. Offenbar waren die
Sicherheitssysteme ungenügend, die Wachleute
unaufmerksam, die Überwachungsanlagen nicht hilfreich. [Süddeutsche Zeitung, 22.10.2020]
Sergej hatte vor seiner Abreise nach Kiew an einer Fachhochschule
Sport in Dnjepropetrowsk studiert. Einen Abschluss machte er nicht, er brach
sein Studium ab, arbeitete stattdessen als Wachmann
im Supermarkt. [Der Spiegel, 24.01.2014 (online)]
Eine Untersuchung[…] ergab, daß sich die Blicke der Wächter
[bei der Videoüberwachung] vor allem auf
junge Leute, Schwarze, Schwule und andere Minderheiten konzentrierten. Ein
Wachmann gab sogar zu, daß er sich nach der
Frisur richte, ein anderer kam zu der Feststellung, daß Leute mit Hemd und
Schlips »okay« seien. [C’t, 1998, Nr. 24]
Nahe dem Hamburger Hauptbahnhof unterhält er die »Protektor
Fachschule für Industrie‑ und Wirtschaftssicherheit«, ein
Ausbildungszentrum, in dem Zeitsoldaten auf ihre berufliche Verwendung nach
der Militärzeit vorbereitet werden: als Werkschutzleute, Detektive,
Wachmänner. [Der Spiegel, 20.07.1987]
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spezieller jmd., der in einem Gefängnis, Lager o. Ä. als Aufseher oder Wärter tätig istDWDS
Kollokationen:
mit Genitivattribut: der Wachmann des Gefängnisses
in Präpositionalgruppe/-objekt: ein Wachmann im Vernichtungslager
Beispiele:
Der zweite Angeklagte[…]
war erst kurz nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler Mitglied der
NSDAP und der SA geworden. Ebenfalls arbeitslos, meldete er sich im
November 1933 freiwillig für den Wachdienst in [dem Konzentrationslager] Esterwegen und blieb auch später
als Wachmann in anderen Lagern und Gefängnissen
im Dienst. [Die Welt, 09.01.2018]
Nach Informationen von »Spiegel Online« soll Marcel L.
Wachmann in Gefängnissen der Jihadistenmiliz
»Islamischer Staat« (IS) gewesen sein, in dem auch westliche Geiseln
eingekerkert wurden. [Der Standard, 11.01.2015]
Drei 16 bis 20 Jahre alte Häftlinge sollen im August 1999 den
Ausbruch aus dem Gefängnis München‑Stadelheim nach der Ermordung eines
Wachmanns geplant haben. [Süddeutsche Zeitung, 11.04.2000]
Nach einem Bericht der New York Times, der auf den Aussagen eines
ehemaligen serbischen Aufsehers beruhte, wurden zahlreiche Muslime in
serbischen Lagern getötet. Der Wachmann
versicherte zwar, niemanden getötet, aber viele Gefangene mit
Metallstangen verprügelt zu haben. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1994]]
In seiner Beschreibung des Konzentrationslagers Oranienburg
spricht der Sturmbannführer der SA [der Sturmabteilung, einer paramilitärischen Organisation der nationalsozialistischen Partei], Schäfer, davon: »Die zuverlässigsten,
ältesten SA‑Männer wurden ausgesucht, um als ständige Lagerbewachung im
Lager Quartier zu nehmen. So schafften wir uns einen Stamm von
erfahrenen und stets einsatzbereiten
Wachmännern.« [[o. A.]: Zweihundertfünfzehnter Tag. Freitag, 30. August 1946. In: Der Nürnberger Prozeß. Berlin: Directmedia Publ. 1999 [1947], S. 29049]