Zusammenschluss von Parteien, gesellschaftlichen Gruppen oder Einzelpersonen, um an Wahlen (2) teilnehmen zu können oder gemeinsam ein besseres Ergebnis zu erzielen
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein überparteiliches, breites, oppositionelles, linkes, rechtsgerichtetes, konservatives, bürgerliches, lokales, regierendes Wahlbündnis
als Akkusativobjekt: ein Wahlbündnis schmieden, eingehen, schließen, bilden, ablehnen
in Präpositionalgruppe/-objekt: sich zu einem Wahlbündnis zusammenschließen; sich auf ein Wahlbündnis einigen; für ein Wahlbündnis antreten
mit Genitivattribut: das Wahlbündnis der Parteien, des Ministerpräsidenten
in Koordination: Wahlbündnisse und Parteien
hat Präpositionalgruppe/-objekt: das Wahlbündnis aus [unterschiedlichen] Parteien
als Genitivattribut: der Spitzenkandidat, der Vertreter des Wahlbündnisses
Beispiele:
Künftig wollen
[Małgorzata]
Tracz und ihre zwei Abgeordnetenkollegen […] gegen Klimawandel kämpfen und sich um
sauberere Luft in Polens smogverseuchten Großstädten kümmern. Der Einzug ins
[Europa-]Parlament war freilich nur
huckepack möglich, in einem Wahlbündnis mit der
konservativen »Bürgerplattform«. Allein hätten die Grünen keine Chance
gehabt. [Süddeutsche Zeitung, 07.11.2019]
Die Piraten haben am Samstag auf ihrer Mitgliederversammlung in Graz für ein Wahlbündnis zur EU‑Wahl gemeinsam mit der KPÖ (= Kommunistische Partei Österreichs), der Partei »Der Wandel« sowie unabhängigen Kandidaten gestimmt. [Der Standard, 18.01.2014]
Neues Linksbündnis 2006 in Berlin zur Wahl
[Überschrift]
[…] Grundlage für das geplante
Wahlbündnis sind Plattformen von Einzelpersonen
und Gruppen wie Attac, Gewerkschaften und Splitterorganisationen. Das
»Bündnis gegen Sozial‑ und Bildungsraub« ist das aktivste. [Die Welt, 19.03.2004]
Rund 37 Millionen Ukrainer wählen am Sonntag ein neues Parlament. 21
Parteien und neun Wahlbündnisse stellen sich dem
Votum der Bürger. Parteinamen wie »Vorwärts
Ukraine«,
»Weniger Worte« oder »Reformen und Ordnung« finden sich auf der Liste der
zugelassenen Gruppierungen. [Berliner Zeitung, 27.03.1998]
Seit Oktober 1997 stellt […] das
siegreiche Wahlbündnis aus
Solidarnosc und etlichen konservativen
Klein‑ und Kleinstparteien zusammen mit der liberalen Union der Freiheit die
neue polnische Regierung. [Die Zeit, 21.11.1997]
Die [Ost-]CDU trat am 25. 1. 1990 aus
der [ostdeutschen] Regierung
[…] aus. Am 5. 2. 1990 schloß sie unter dem
Motto »Allianz für Deutschland« ein Wahlbündnis mit
dem »Demokratischen Aufbruch« (DA) und der »Deutschen Sozialen Union« (DSU),
das bei den ersten freien Wahlen zur Volkskammer am 18. 3. 1990
[mit über 48 %] fast die absolute
Mehrheit erreichte […]. [Herbst, Andreas [u. a.]: Lexikon der Organisationen und Institutionen. In: Enzyklopädie der DDR. Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1994], S. 7927]