gewählte Person, die in einem direkten Wahlverfahren (stellvertretend für eine Anzahl von Wählern) einen Politiker, Vorsitzenden o. Ä. wählt
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: der demokratische, republikanische, entsandte Wahlmann
in Präpositionalgruppe/-objekt: Wahl durch, gewählt durch Wahlmänner
in Koordination: Wahlmänner und Wahlfrauen
Beispiele:
Obama mag Recht gehabt haben, als er Trump jede Eignung für das Präsidentenamt absprach, aber die Hartwährung in der amerikanischen Demokratie ist nun einmal, die Mehrheit der Wahlmänner hinter sich zu bringen. [Die Welt, 24.01.2017]
Das Autonomieprinzip wird voll eingehalten. Und die Regierung hat nicht den mindesten Einfluss auf die Wahl eines Rektors. Der wird vom Hochschulsenat gewählt oder durch Wahlmänner, so wie das Statut der Hochschule es vorsieht. [Süddeutsche Zeitung, 01.10.2018]
In alphabetischer Reihenfolge werden die Wahlleute
[bei der Wahl des Bundespräsidenten] aufgerufen, von Jan van Aken bis Brigitte Zypries. Das dauert über eine Stunde lang. Zeit genug für die Wahlleute, in der Lobby zu schlendern, Interviews zu geben, Köpfe zusammenzustecken. [Die Welt, 13.02.2017]
Das Volk wählt den [US-]Präsidenten nicht direkt, sondern stimmt für die sogenannten Wahlmänner (Electors) eines Bundesstaats: Parteimitglieder, die wie die Delegierten einem bestimmten Kandidaten verpflichtet sind. [Der Standard, 01.03.2016]
Bei den ersten US‑Präsidentschaftswahlen 1789 vertrat ein Wahlmann die Stimmen von etwa 30000 US‑Bürgern. [Berliner Zeitung, 18.10.2004]
Die insgesamt 538 Elektoren sind zwar nicht an ein Mandat gebunden, und es gibt seltene Fälle, in denen sich der Wahlmann nicht der Volkswahl konform verhielt, aber solche Einzelgänge blieben zumindest in den letzten 150 Jahren ohne Auswirkung. [Neue Zürcher Zeitung, 09.11.2000]