etw., das charakteristisch für etw. ist, Zeichen, das symbolhaft für etw. ist, besonders als charakteristisches Merkmal einer Stadt, Landschaft
Wahrzeichen, das
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
wahren · bewahren · verwahren · Wahrzeichen
wahren
Vb.
‘in acht nehmen, hüten, schützen, (einen Zustand) aufrechterhalten’,
ahd.
warōn
(9. Jh.),
mhd.
war(e)n
‘aufmerken, achten, beachten’,
asächs.
waron
‘achthaben, beachten, behüten’,
mnd.
mnl.
wāren,
aengl.
warian,
auch
‘warnen’,
anord.
vara
‘warnen, wahren, gedenken’,
norw.
vare
‘aufbewahren, aufheben’
ist im Sinne von
‘unter seine Aufmerksamkeit, Obhut nehmen’
von einem in
ahd.
wara
(in
wara neman,
10. Jh.,
wara tuon,
um 1000),
mhd.
war(e)
f.
‘Wahrnehmung, Beobachtung, Aufmerksamkeit, Obhut’,
asächs.
wara
‘Schutz, Aufmerksamkeit’,
mnd.
wāre,
wār,
mnl.
wāre,
aengl.
waru,
anord.
vari
belegten Substantiv
(germ.
*warō
f.)
abgeleitet.
Dieses ist mit den unter
gewahr
(s. d.)
angeführten Formen verwandt,
außergerm. mit
griech.
horā́n
(ὁρᾶν,
aus
*ϝορᾶ-)
‘schauen, aufmerksam sein, betrachten, sehen’,
(dehnstufig)
ṓra
(ὤρα,
aus
*ϝώρα)
‘Hut, Sorge’,
lat.
verērī
‘ängstlich beobachten, verehren, fürchten’,
air.
cō(a)ir
‘passend, richtig’.
Zugrunde liegt eine Wurzel
ie.
*u̯er(e)-
‘achten, gewahren’
(s. auch
wahr).
Das oben genannte Substantiv ist in die Zusammensetzungen
wahrnehmen
und
verwahrlosen
(s. d.)
eingegangen.
Das Simplex verstärkend
bewahren
Vb.
‘in Obhut nehmen, erhalten, schützen, behüten’,
ahd.
biwarōn,
mhd.
bewarn;
verwahren
Vb.
‘für etw. sorgen, etw. sichern, behüten, in Bewachung, in Obhut nehmen’,
frühnhd.
verwaren
(15. Jh.).
Wahrzeichen
n.
‘Merkmal, Kennzeichen’,
mhd.
warzeichen,
gebildet zu
ahd.
wara
f.,
mhd.
war(e)
‘Wahrnehmung, Beobachtung, Aufmerksamkeit’
(s. oben),
also
‘Zeichen, das Aufmerksamkeit erregt oder verlangt’.
Voraus geht
ahd.
wortzeihhan
‘(An)zeichen, Beweis’
(um 1000),
asächs.
wordtēkan,
mhd.
wortzeichen
‘Zeichen, das ein Wort vertritt oder in Worten gegeben wird, Kennzeichen, Merkmal, Parole’,
eigentlich
‘in Stäbchen geritztes Runenzeichen, Buchstabe’,
dann auch
‘Merkmal’.
Wahrzeichen
wird vielleicht über Epiker wie
Heinrich v. Veldeke
oder
Eilhart v. Oberge
aus dem Nd. ins Hd. aufgenommen,
vgl.
mnd.
wārtēken
(woraus möglicherweise
anord.
jarteikn
‘Wahrzeichen, Wunder’).
Thesaurus
Synonymgruppe
Wahrzeichen
·
kennzeichnendes Bauwerk
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Wahrzeichen‹ (berechnet)
Arteplage
Expo
Hafencity
Hansestadt
Kurort
Kurstadt
Leuchtturm
Millionenmetropole
Ostseebad
Restaurierung
Turm
Unterengadin
Wiederaufbau
architektonisch
badener
eppsteiner
erstrahlen
glandorfer
inoffiziell
kasseler
kronberger
langener
markant
oberreifenberger
pariser
schwimmend
sichtbar
steglitzer
weltbekannt
weltberühmt
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Wahrzeichen‹.
Verwendungsbeispiele für ›Wahrzeichen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Außerdem ist der rote Hahn doch, soweit ich mich erinnere, sein Wahrzeichen.
[Funke, Cornelia: Tintenherz, Hamburg: Cecilie Dressler Verlag 2003, S. 303]
Einen besseren Platz für die Demonstrationen der 500000, ein gewagteres Wahrzeichen für die wiedervereinte Nation ließe sich kaum denken.
[Die Zeit, 03.09.1998, Nr. 37]
Die Alte Saline ist so etwas wie das Wahrzeichen der Stadt.
[Die Zeit, 10.10.1997, Nr. 42]
Sie ist fast so etwas wie ein Wahrzeichen der Stadt.
[Die Zeit, 13.03.1958, Nr. 11]
Einsam steht das alte Wahrzeichen da, das Empire State Building.
[Die Zeit, 17.09.2001, Nr. 38]
Zitationshilfe
„Wahrzeichen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Wahrzeichen>.
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