(zu den Kreuzblütlern gehörende) Pflanze mit kleinen, gelben, in Rispen wachsenden Blüten, bläulich grünen Blättern und Schotenfrüchten; Isatis
Waid, der
Grammatik Substantiv (Maskulinum)
Duden, GWDS, 1999
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Waid · Färberwaid
Waid
m.
Pflanze, aus der blauer Farbstoff gewonnen wird,
ahd.
weit
(9. Jh.),
mhd.
weid,
weit,
mnd.
wēt,
mnl.
wēde,
weet,
nl.
(mundartlich)
wede,
aengl.
wād,
engl.
woad
führen auf
westgerm.
*waizda-
m.
Daneben
(mit
germ.
sl
oder
zl)
got.
*wizdils
oder
*wizdila
(zu erschließen aus latinisiertem
uuisdil(e),
ouisdelem,
guisdil).
Aus dem Westgerm. entlehnt ist
mlat.
waisdus,
waisdum,
waisda,
woraus
afrz.
guesde,
frz.
guède,
während
ital.
guado
auf
langobard.
*waid
beruhen dürfte.
Außergerm. gilt als verwandt
griech.
isátis
(ἰσάτις)
‘Waid’
und
lat.
vitrum
‘Waid, blaue Farbe’
und
‘Glas’
(beide aus
*ṷit-s-?).
Eine Entlehnung aller Formen
aus einer unbekannten Sprache wird erwogen.
–
In verdeutlichender Zusammensetzung
Färberwaid
m.
(18. Jh.).
Verwendungsbeispiele für ›Waid‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Es brannte und fuhr irgendwo weit drüben in den Waid.
[Renn, Ludwig [d. i. Vieth v. Golßenau, Arnold Friedrich]: Krieg – Nachkrieg, Berlin: Aufbau-Verl. 1951 [1928], S. 225]
Weil die Erfurter ihr Geld vor allem durch Waid verdient haben.
[Die Welt, 15.10.2004]
Hier wurde der aus dem Orient stammende Waid angebaut und in Trockenscheunen und Mühlen weiterverarbeitet.
[Die Zeit, 10.04.1995, Nr. 15]
Als man Stoffe noch mit »Waid« blau machte, lag die Wolle 24 Stunden im Farbbad, und zwar am Sonntag.
[Süddeutsche Zeitung, 17.08.1998]
Deswegen gibt sie Besuchern keine Rezepte für Kräutermedizin, sondern erzählt ihnen lieber von der Pflanze Waid, mit der sich Stoffe in leuchtendem Pastellblau färben lassen.
[Süddeutsche Zeitung, 13.07.1999]
Zitationshilfe
„Waid“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Waid>.
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