Weide2
f.
‘grasbewachsene Fläche als Futterplatz für Herdenvieh’,
ahd.
weida
‘Nahrungsgewinn’
(auch vom Menschen und nicht nur in bezug auf Pflanzenkost),
‘Futter’
(9. Jh.),
mhd.
weid(e)
‘Futter, Speise, Nahrungserwerb, Weideplatz, Tagreise, Weg, Jagd, Fischerei’,
mnd.
weide
‘Weideplatz, Nahrung’,
mnl.
nl.
weide
‘Weideplatz, Grasland’,
aengl.
wāþ
‘Jagd, das Umherstreifen’,
anord.
veiðr
‘Jagd’
lassen sich mit
aind.
vḗti
‘richtet sein Augenmerk auf etw., wendet sich an jmdn., trachtet nach, verfolgt’,
griech.
hī́esthai
(
ἵεσθαι,
aus
*ϝῑ́εσθαι)
‘sich vorwärts bewegen, sich beeilen, streben, begehren’,
lat.
vīs
‘du willst’,
lit.
výti
‘treiben, verfolgen, nachjagen’,
aslaw.
vojinъ,
russ.
vóin
(
воин)
‘Krieger, Soldat’
vergleichen und auf eine Wurzel
ie.
*u̯ei-,
*u̯ei̯ə-
‘gehen, auf etw. losgehen, etw. erstreben, erjagen, verfolgen, ersehnen’
sowie
‘Weg, Reihe’
zurückführen.
Als Ausgangsbedeutung kann
‘Ausgang auf Nahrungssuche’
(von Menschen und Tieren)
erschlossen werden.
Bereits im 11. Jh. ist die heutige Bedeutung
‘Futterplatz für Herdenvieh’
entwickelt.
Weidmann
m.
‘Jäger’,
in älterer Sprache auch
‘Fischer’,
mhd.
weidemann
‘Jäger, Fischer’.
Weidwerk
n.
‘Jagd’,
frühnhd.
auch
‘Fischfang, Jagdgerät’,
mhd.
weidewerc
‘Jägerei, zur Jagd gebrauchte Tiere’.
Augenweide
f.
‘Freude für die Augen’,
mhd.
ougenweide
‘das Umherschweifen der Augen, Erquickung für die Augen, Anblick (jeder, auch unangenehmer Art)’,
vgl.
mhd.
weide
im Sinne von
‘Speise, Labsal’.
weiden
Vb.
‘auf der Weide fressen, auf die Weide führen, sich an etw. erfreuen, genießen’,
ahd.
weidōn
‘Futter suchen, jagen’
(9. Jh.),
mhd.
weiden
‘auf der Weide fressen, auf die Weide führen, ausschlachten, genießen’.