Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Waldsterben, das

Grammatik Substantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Waldsterbens · wird nur im Singular verwendet
Aussprache [ˈvaltʃtɛʁbn̩]
Worttrennung Wald-ster-ben
Wortzerlegung Wald Sterben
DWDS-Vollartikel

Bedeutung

flächenhaft auftretendes Absterben von Bäumen in Waldgebieten infolge der Umweltverschmutzung durch den Menschen oder des Klimawandels
Kollokationen:
in Präpositionalgruppe/-objekt: der Kampf gegen das Waldsterben; die Angst vor dem Waldsterben
in Koordination: saurer Regen und Waldsterben
als Genitivattribut: die Ursachen des Waldsterbens
Beispiele:
In den achtziger Jahren hatte die Bundesrepublik Angst. Angst vor einem Atomkrieg, Angst vor Arbeitslosigkeit, Angst vor Armut – und Angst vor dem Waldsterben. Diese spezielle Ausprägung der German Angst schaffte es sogar als Lehnwort ins Englische: »the Waldsterben«. Bilder von Emissionsschäden sogar in Wäldern fern von Industriegebieten und abgasträchtigen Straßen erschütterten das Selbstbild der Deutschen, in dem Eiche und Tanne großen Raum einnehmen. Und Schuld trug vor allem das Auto, das den Bundesbürgern mindestens genauso am Herzen lag: Schwefel‑, Stick‑ und Kohlendioxide aus den Abgasen verursachten den sauren Regen, der die Bäume krank werden ließ. [Die Zeit, 08.11.2013]
Die Idee zu einem FÖJ (= Freiwilliges Ökologisches Jahr) entstand 1986, als Bilder des Waldsterbens und der Reaktorunfall von Tschernobyl die Gesellschaft schockierten. [Süddeutsche Zeitung, 17.07.2020]
Der Klimawandel macht auch vor deutschen Wäldern nicht Halt. Hohe Temperaturen und geringe Niederschlagsmengen sorgen für ein Waldsterben im Westerwald. Schätzungsweise 90 Prozent aller Fichten im Westerwald sind bereits tot. Damit ist auch die Grundwasserversorgung in der Region gefährdet. [Update am Morgen, 29.09.2020, aufgerufen am 03.12.2020]
Gegenwärtig dominiert die Feinstaubbelastung die politische und mediale Welt auf eine ähnliche Weise, wie in den achtziger Jahren die Borkenkäfer sowie das Waldsterben die Schlagzeilen prägten. [Neue Zürcher Zeitung, 03.02.2006]
Der Falter frisst gleich ganze Kiefernnadeln auf. […] Neben dem Waldsterben von oben spielt auch das Waldsterben von unten eine immer größere Rolle: In den Wäldern leben laut Naturschutzbund zehn Mal so viele Rehe, wie es für den Forst gut wäre. Das Wild liebt junge frische Triebe, besonders von Buchen und Eichen. [Berliner Zeitung, 30.11.2004]
Kindern ist nur schwer zu vermitteln, daß unser ständig wachsender Energiehunger Ursache für die gravierendsten Umweltprobleme der Zukunft ist: Waldsterben, Treibhauseffekt, Raubbau an Natur und Ressourcen. [Berliner Zeitung, 29.09.1995]
Das Waldsterben geht unvermindert weiter, die Existenz vieler Firmen der rund 70.000 Unternehmen der Branche – Sägewerke, Möbelfabriken, Papiermühlen – ist bedroht. [Die Zeit, 29.10.1982]

letzte Änderung:

Thesaurus

Botanik
Synonymgruppe
Waldsterben · neuartige Waldschäden
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Waldsterben‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Waldsterben‹.

Zitationshilfe
„Waldsterben“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Waldsterben>.

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selten häufig

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