walzen2
Vb.
‘Walzer tanzen’
(18. Jh.),
zuvor
‘sich drehend (hin und her) bewegen, rollen’,
auch
(landschaftlich)
‘schlendern, müßiggehen, sich herumtreiben’,
woraus
‘(als Handwerksbursche) auf der Wanderschaft sein’
(19. Jh.).
Auszugehen ist wohl von stark flektierendem
(ehemals reduplizierendem)
mhd.
walzen
‘(sich) wälzen, rollen, drehen, wenden’,
das im
Frühnhd. zur schwachen Flexion überwechselt
(starke Formen bis ins 16. Jh.).
Dieses auf schwach flektierendes
ahd.
walzen
‘wälzen, wegziehen’
(mit nachträglichem Übergang zur starken Flexion)
zurückzuführen,
ist kaum möglich;
vielmehr dürfte
ahd.
(
bair.)
walzen
als umlautlose Form
(infolge von
l
und Konsonant)
von
ahd.
welzen
(s.
wälzen)
aufzufassen sein.
Mhd.
walzen
ist daher am besten an eine Dentalerweiterung der unter
wallen1
(s. d.)
angegebenen Wurzel
ie.
*u̯el(ə)-,
*u̯lē-
‘drehen, winden, wälzen’
anzuschließen.
Die heutigen Verwendungen gehören mehr oder weniger der Umgangssprache an.
‘Walzer tanzen’
geht zurück auf
mhd.
walzen
‘sich drehend hin und her bewegen’,
nhd.
(
obd.)
‘mit drehenden Füßen über den Boden schleifen’
(18. Jh.),
im Unterschied zu
hopsen.
Zu
walzen
‘auf der Wanderschaft sein’
entsteht die
(an
Walze1,
s. d.,
angelehnte)
Umschreibung
auf der Walze (‘Wanderschaft’)
sein
(19. Jh.).
–
Walzer
m.
‘Drehtanz im Dreivierteltakt’
(2. Hälfte 18. Jh.,
sich vom
Obd. aus verbreitend),
da im Unterschied zu älteren Tänzen mit Hopsern und Stampfschritten
hier die Füße Drehbewegungen ausführen.