Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Watte, die

Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Watte · Nominativ Plural: Watten · wird meist im Singular verwendet
Aussprache 
Worttrennung Wat-te
Wortbildung  mit ›Watte‹ als Erstglied: Watteanzug · Watteballen · Wattebausch · Wattedecke · Watteeinlage · Wattefutter · Wattejacke · Wattejoppe · Wattekugel · Wattepfropf · Wattepfropfen · Wattepolster · Wattestäbchen · Wattetupfer · wattegesteppt · watteweich · wattieren
 ·  mit ›Watte‹ als Letztglied: Glaswatte · Karbolwatte · Schneewatte · Verbandswatte · Verbandwatte · Zuckerwatte
eWDG

Bedeutung

lockere Masse aus Baumwolle oder aus Kunstfasern
a)
lockere Masse aus Baumwolle oder aus Kunstfasern, die zur Füllung, Polsterung dient
Beispiele:
weiche, lockere Watte
sich [Dativ] Watte in die Ohren stopfen
einen Mantel mit Watte füttern, polstern
bildlich
Beispiel:
umgangssprachlichdu hast wohl Watte in den Ohren? (= hörst wohl schwer?)
jmdn. in Watte packen (= jmdn. sehr behutsam behandeln)
Beispiel:
[…] sie müsse diese […] Rosa, statt sie zu verklagen, in Watte packen […] [ G. Hauptm.2,82]
b)
lockere Masse aus Baumwolle oder aus Kunstfasern, die zur Wundbehandlung dient
Beispiele:
weiße, sterilisierte Watte
eine Wunde mit Watte abtupfen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Watte f. ‘locker bauschige bzw. flockige Masse aus Seide, Baumwolle oder Kunstfaser’, bezeugt seit der 2. Hälfte des 17. Jhs. (neben Watten, mehrfach im 18. Jh.), ist wohl entlehnt aus nl. watten (belegt seit Ende 16. Jh.), das wie engl. wad (Ende 17. Jh.) und ital. ovatta (2. Hälfte 17. Jh.) auf mfrz. frz. ouate (Ende 15. Jh.) zurückgehen dürfte. Die weitere Herkunft ist unbekannt. Fernzuhalten sind aengl. wad (um 1000), mengl. wadde (15. Jh.) mit (anglo)mlat. wadda (1380), die vielmehr als Nebenformen von aengl. wād (engl. woad) anzusehen sind (s. Waid) und wie dieses den ‘Färberwaid’ (eine Pflanze, aus der blauer, indigoähnlicher Farbstoff gewonnen wird) und auch, wie noch engl. (mundartlich) wad, ein ‘Bündel Heu oder Stroh’ bezeichnen. Verschiedene Herleitungsversuche, darunter auch der von Seybold in: ZfdWf. 10 (1908/09) 222 f., der arab. baṭn ‘Futter von Kleidern’ als Ausgangsform annimmt, werden FEW 21, 443 aufgeführt und zurückgewiesen.

Thesaurus

Synonymgruppe
Verbandwatte · Watte

Typische Verbindungen zu ›Watte‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Watte‹.

Verwendungsbeispiele für ›Watte‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Das alles dringt wie durch Watte zu mir, sonderlich politisch bin ich nicht. [Die Zeit, 27.12.2010 (online)]
Man braucht sich keine Watte in die Ohren zu stopfen. [Die Zeit, 20.05.1983, Nr. 21]
Mehr Watte war nicht im Hause, und die feuchten Tücher nützten nichts. [Die Zeit, 22.03.1963, Nr. 12]
Alles um ihn herum schien in Watte gepackt zu sein. [Süddeutsche Zeitung, 23.08.2001]
Dabei hüpfte vor allem Watte, die ich mir in den BH gestopft hatte. [Süddeutsche Zeitung, 09.06.2001]
Zitationshilfe
„Watte“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Watte>.

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