das Wachmachen einer größeren Gemeinschaft am Morgen
Wecken, das
Grammatik Substantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Weckens · wird nur im Singular verwendet
Aussprache [ˈvɛkn̩]
Worttrennung We-cken
Grundformwecken
eWDG
Bedeutung
Verwendungsbeispiele für ›Wecken‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Er tut es ehrenamtlich und wird nicht eigens dafür bezahlt; er ist ein Liebhaber und Virtuose in der Kunst des vorzeitigen, aber radikalen Weckens.
[Die Zeit, 11.09.1958, Nr. 37]
Der Zeitpunkt des Weckens wurde um so früher, je jünger die Erinnerungen waren.
[Süddeutsche Zeitung, 02.03.2002]
Zitationshilfe
„Wecken“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Wecken#1>.
Wecken, der
Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Weckens · Nominativ Plural: Wecken
Aussprache [ˈvɛkn̩]
Worttrennung We-cken
Wortbildung
mit ›Wecken‹ als Erstglied:
Weckerl
·
mit ›Wecken‹ als Letztglied:
Brotwecken
·
Sandwichwecken
Bedeutungsübersicht
- 1. [besonders D-Südwest , gelegentlich D-Südost (Franken) ] Synonym zu Brötchen
- 2. [D-Südost (Altbayern) , A ] länglich geformter Brotlaib; meist als Mengenangabe
ZDL-Vollartikel
Bedeutungen
1.
besonders D-Südwest , gelegentlich D-Südost (Franken) Synonym zu Brötchen
Beispiele:
Ab 14 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen im beheizten Zelt sowie
Glühmost, Speckbrot und Wurst im Wecken. [Südkurier, 27.02.2020]
Jeder Umzugsteilnehmer bekam eine Wurst und einen
Wecken. [Badische Zeitung, 10.09.2020]
Wenn es eines gibt, auf das sich waschechte Berliner einigen können,
das sie verbindet, dann ist es ihr Missfallen[…] gegenüber jenen Schwaben, die sich erdreisten, nach
Berlin zu ziehen, dort zu leben, ja sogar Wecken beim
Bäcker zu verlangen. [Dresdner Neueste Nachrichten, 04.04.2016]
Noch bis Ende vorigen Jahres konnten die Gütenbacher […] in einer Filiale der
Vöhrenbacher Bäckerei […] Brot und
Wecken einkaufen. [Südkurier, 11.09.2008]
Zur Vorbereitung des Erntedankfestes am ersten Oktobersonntag werden
prächtige Erntekronen geflochten, Brote und Wecken
gebacken und die schönsten Früchte, Gemüse und Getreideähren für den Altar
ausgewählt. [Fränkischer Tag, 03.10.2007]
Von überall her breitet sich der Duft von
Wecken und Brot, Kuchen und Plätzchen aus: So
riecht es nur in Backstuben; dann, wenn in ihnen Hochbetrieb herrscht: sehr
früh am Morgen. [Rhein-Zeitung, 30.07.2008]
Kinder kennen Getreide meist nur in verarbeitetem Zustand in Form
von Brot, Wecken, Kaffeestückchen, Nudeln und Gebäck. [Saarbrücker Zeitung, 15.09.2008]
2.
D-Südost (Altbayern) , A länglich geformter Brotlaib
meist als Mengenangabe
meist als Mengenangabe
siehe auch Laib
Kollokationen:
als partitive Apposition: ein Wecken Brot
Beispiele:
Damit dies zu bewältigen ist, werden Heringe und einige
Wecken Brot vom Jürgen
W[…] und dem Thomas
W[…] mitgeführt und als Unterlage verzehrt –
aber auch zum Verkauf angeboten. [Mittelbayerische, 27.02.2020]
Es wurden 40 Kilo Würstl sowie 20 Kilo Sauerkraut zubereitet, dazu
gab es fünf Kilo Senf und zwölf Wecken Brot. [Landshuter Zeitung, 28.12.2019]
Jährlich werden dabei [bei der Spendenaktion] im Schnitt über 500 Liter Suppe verkauft,
dazu über 20 Wecken
Brot[,]
über 100 Kaisersemmeln und Wiener sowie kiloweise Wurst und Wammerl, die als
deftige Suppeneinlage verkocht werden. [Münchner Merkur, 29.11.2017]
Den Teig portionierte er [der Bäcker]
und die Teilnehmerinnen bearbeiteten die Teiglinge zu
Wecken. Diese mussten eine Stunde ruhen, dann
wurden sie in den Ofen geschoben. Während der Backzeit wurde im Freien
Kaffee getrunken und das schöne Wetter genossen. Schließlich wurde das
selbst gebackene Brot gleich verkostet und man konnte auch noch einen
Wecken mit nach Hause nehmen. [Landshuter Zeitung, 24.07.2017]
Interessanterweise sind […] Semmel und Brot
teurer geworden. Allerdings arbeiten die Österreicher für eine Semmel gerade
mal eine Minute 24 Sekunden, für einen Wecken Brot
zwölf Minuten. [Der Standard, 30.12.2011]
In ihrem Tante‑Emma‑Laden gibt es – fast – alles zu kaufen, vom
Wecken Brot über die Zahnbürste bis zum
Schulheft. [Mit 53 in die Selbstständigkeit, 09.01.2007, aufgerufen am 01.09.2020]
letzte Änderung:
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
wecken · Wecker · aufwecken · erwecken
wecken
Vb.
‘wach, munter machen, aus dem Schlaf holen’,
ahd.
(um 800),
mhd.
wekken
‘wach machen, erwecken, erregen, beginnen’,
asächs.
wekkian,
mnd.
mnl.
wecken,
nl.
wekken,
aengl.
weccan,
anord.
vekja,
schwed.
väcka,
got.
uswakjan
ist Kausativum
(germ.
*wakjan)
zu einem stark flektierenden Verb,
resthaft bezeugt in
mnl.
wiec
(Prät.)
‘wachte’,
aengl.
wacan
(Prät.
wōc)
‘erwachen, geboren werden’,
anord.
vakinn
(Part. Prät.)
‘wach’.
Es ist verwandt mit
wachen,
Wacht,
wacker
(s. d.)
sowie mit
aind.
vā́jaḥ
‘Kraft, Stärke, Schnelligkeit, (Wett)kampf, Kampfpreis’,
lat.
vegēre
‘munter sein, antreiben’,
so daß eine Wurzel
ie.
*u̯eg̑-
‘frisch, stark sein’
anzusetzen ist.
Die germ. Bedeutung
‘aus dem Schlaf holen’
ist eine Verengung der umfassenderen
‘wach, munter machen’.
Wecker
m.
‘Uhr mit Signalwerk’
(17. Jh.),
‘Schlaginstrument zum Aufwecken’
(16. Jh.),
‘wer andere aus dem Schlaf weckt’,
mhd.
wecker.
aufwecken
Vb.
‘wach machen, aus dem Schlaf rütteln’
(15. Jh.).
erwecken
Vb.
‘hervorrufen, erregen, wiederaufleben lassen, inspirieren, wach machen’,
ahd.
irwecken
(8. Jh.),
mhd.
erwecken.
Weck · Wecken · Wecke
Weck,
Wecken
m.
auch
Wecke
f.
‘längliches Brötchen’,
ahd.
weggi
‘Keil’
(10. Jh.),
mhd.
wecke,
wegge
‘Keil’
und übertragen
‘keilförmiges, mit zwei Spitzen versehenes Backwerk’,
asächs.
weggi
‘Keil’,
mnd.
wegge,
wigge
‘Keil, keilförmiges Weizenbrötchen’,
mnl.
wegghe,
nl.
wegge,
weg
‘Keil, Weizenbrötchen’,
aengl.
wecg,
engl.
wedge
‘Keil, keilförmiges Stück (Kuchen)’,
anord.
veggr,
schwed.
vigg(e),
(mundartlich)
vägg(e)
‘Keil’
führen auf
germ.
*wagja-.
Vergleichbar ist
lit.
vãgis
‘Haken, Zapfen, Keil, Pflock’.
Dazu stellt man ferner
ahd.
waganso
‘Pflugschar’
(um 800),
anord.
vangsni
(aus
*vagsni),
schwed.
(mundartlich)
vangs
‘Pflugschar’,
griech.
ophnís
(ὀφνίς),
lat.
vōmis,
vōmer
‘Pflugschar’.
Damit kann von
ie.
*u̯ogu̯hi̯o-
‘Keil’
und
ie.
*u̯ogu̯hni-
‘Pflugschar’
ausgegangen werden.
Die alte Bedeutung
‘Keil, Werkzeug aus Holz oder Eisen, das in etw. getrieben wird’
bewahren nur obd. Mundarten,
sonst bezeichnet
Weck(en)
vornehmlich das
(ursprünglich wohl an bestimmten Festtagen gereichte)
keilförmige, mit zwei Spitzen versehene Backwerk
(14. Jh.;
doch vgl. schon
‘Gebäck aus Weizenmehl’,
12. Jh.).
Südd. und öst. wird
Weck(en)
zum üblichen Ausdruck für
‘Semmel’.
Zitationshilfe
„Wecken“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Wecken#2>.
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