Weisheit, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Weisheit · Nominativ Plural: Weisheiten
Aussprache
Worttrennung Weis-heit
Wortbildung
mit ›Weisheit‹ als Erstglied:
Weisheitsbuch
· Weisheitslehre · Weisheitsliteratur · Weisheitszahn · weisheitsvoll
· mit ›Weisheit‹ als Letztglied: Afterweisheit · Altersweisheit · Bauernweisheit · Binsenweisheit · Buchstabenweisheit · Buchweisheit · Bücherweisheit · Kalenderweisheit · Kathederweisheit · Lebensweisheit · Narrenweisheit · Schulweisheit · Spruchweisheit · Stammtischweisheit · Volksweisheit · Weltweisheit
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Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
große Klugheit, die auf Lebenserfahrung und Einsicht in die Zusammenhänge beruht
Grammatik: nur im Singular
Beispiele:
tiefe, abgeklärte, höhere, überlegene Weisheit
aus ihm spricht die Weisheit des Alters
umgangssprachlich, meist ironischer tut, als hätte er die Weisheit mit Löffeln gefressen (= dünkt sich sehr klug) 
2.
spöttisch einzelne Erkenntnis, Erfahrung, Lehre, die durch 1 gewonnen wurde
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
weise · Weisheit · Weisheitszahn · weismachen · weislich · wohlweislich
weise Adj. ‘wissend, lebenserfahren, klug’, ahd. wīs und die Weiterbildung (ja-Stamm) wīsi (8. Jh.), mhd. wīs, wīse ‘verständig, erfahren, klug, kundig, gelehrt’, asächs. mnd. aengl. wīs, mnl. nl. wijs, engl. wise, anord. vīss, schwed. vis, got. -weis (z. B. unweis ‘unwissend’), germ. *weis(s)a- gehören zu der unter wissen (s. d.) dargestellten Wurzel ie. *u̯eid-. Dabei ist entweder von einer Partizipialform ie. *u̯eidto- auszugehen oder aber von ie. *u̯eidso-, das sich als adjektivische Weiterbildung eines alten s-Stammes *u̯eides- (z. B. in aind. vḗdas- ‘Kenntnis, Einsicht’) erklären läßt. Die Ausgangsbedeutung des Adjektivs ist ‘wissend’, zunächst ‘im Hinblick auf eine Sache kundig, erfahren’, dann auch ‘klug, intelligent, verstandesmäßig begabt’, heute ‘durch Erfahrung und Bemühung verständig, einsichtig, den Zusammenhang verstehend, maßvoll’, vornehmlich als Merkmal eines alten Menschen geltend (vgl. mhd. die wīsen, die getageten und die grīsen). – Weisheit f. ‘(im Laufe eines Lebens gewonnenes) Wissen, Erfahrung, Einsicht’, eigentlich ‘Zustand des Weiseseins’, ahd. (9. Jh.), mhd. wīsheit. Weisheitszahn m. hinterster Backenzahn, meist im Plur. Weisheitszähne, Übersetzung (17. Jh., zuvor zehne der vernunft und weisheit, 16. Jh.) von medizin.-lat. dentes intellectus bzw. dentes sapientiae, nach griech. sōphronistḗres (σωφρονιστῆρες), zu griech. sṓphrōn (σώφρων) ‘besonnen, weise, klug’. Die Zähne entwickeln sich erst im Erwachsenenalter, wenn der Mensch weise ist. weismachen Vb. ‘jmdm. etw. Unwahres (als Wahrheit) sagen, jmdn. anführen, ihn zum Narren halten’ (16. Jh.), mhd. wīs machen ‘wissend machen, belehren, kundtun, beibringen’ (in diesem Sinne noch im 18. Jh.). weislich Adj. ‘weise, klug, wissend’, ahd. wīslīh (8. Jh.), mhd. wīslich; noch geläufig in wohlweislich Adv. ‘aus gutem Grund, bewußt, in berechnender Absicht’ (18. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(großes) Wissen ·
Allgemeinbildung ·
Allgemeinwissen ·
Bildung ·
Gebildetsein ·
Gelehrtheit ·
Klugheit ·
Weisheit ●
Gelahrtheit veraltet, ironisch
Oberbegriffe |
Assoziationen |
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Assoziationen |
Typische Verbindungen zu ›Weisheit‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Weisheit‹.
Brahmane
Göttin
Güte
Indier
Klugheit
Krokodil
Lebenserfahrung
Narrheit
Schluß
Säule
Tapferkeit
Torheit
Viel
Weitsicht
banal
beherzigen
bewahrheiten
buddhistisch
fernöstlich
fressen
göttlich
göttliche
indianisch
pachten
personifiziert
salomonisch
staatsmännisch
unergründlich
uralt
zweifeln
Verwendungsbeispiele für ›Weisheit‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Auf sie war alle bisherige Weisheit über rechtes Verhalten zugeschnitten.
[Jonas, Hans: Das Prinzip der Verantwortung, Frankfurt a. M.: Insel-Verl. 1979, S. 5]
Wo hat sie bloß diese Weisheiten her, von der schwarzen Madonna?
[Braun, Marcus: Hochzeitsvorbereitungen, Berlin: Berlin Verlag 2003, S. 43]
In ihrer Weisheit kannten sie auch ihren Vater in zwei Formen.
[Feyerabend, Paul: Wider den Methodenzwang, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1976, S. 74]
Damit haben wir wieder den viel gerufenen Begriff der Weisheit vor uns.
[Hirschberger, Johannes: Geschichte der Philosophie, Bd. 1: Altertum und Mittelalter. In: Mathias Bertram (Hg.) Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1948], S. 2969]
Wissen ist ohne die Frage nach Sinn, ohne Weisheit verderbliche Ware.
[Die Zeit, 29.12.1999, Nr. 1]
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