Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Welle, die

Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Welle · Nominativ Plural: Wellen
Aussprache  [ˈvɛlə]
Worttrennung Wel-le
Wortbildung  mit ›Welle‹ als Erstglied: Wellblech · Wellenausbreitung · Wellenbad · Wellenband · Wellenbereich · Wellenberg · Wellenbewegung · Wellenbildung · Wellenbrandung · Wellenbrecher · Wellenfunktion · Wellenfurche · Wellengang · Wellengleichung · Wellenimpuls · Wellenkamm · Wellenkraftwerk · Wellenkreis · Wellenleiter · Wellenlinie · Wellenlänge · Wellenläufer · Wellenmechanik · Wellenoptik · Wellenplan · Wellenreiten · Wellenreiter · Wellensalat · Wellenschlag · Wellensittich · Wellenskala · Wellenspiel · Wellenstrahlung · Wellental · Wellenzug · Wellhornschnecke · Wellpappe · wellenartig · wellenförmig
 ·  mit ›Welle‹ als Letztglied: Abmahnwelle · Abwanderungswelle · Angriffswelle · Austrittswelle · Auswanderungswelle · Biowelle · Blutwelle · Bodenwelle · Brandungswelle · Bugwelle · Coronawelle · Dauerwelle · Donauwelle · Druckwelle · Duftwelle · Einwandererwelle · Einwanderungswelle · Elektronenwelle · Empörungswelle · Entlassungswelle · Erdbebenwelle · Erkältungswelle · Erschütterungswelle · Euphoriewelle · Explosionswelle · Fluchtwelle · Flutwelle · Flüchtlingswelle · Fresswelle · Funkwellen · Fusionswelle · Föhnwelle · Gehirnwelle · Gischtwelle · Glückswelle · Gravitationswelle · Grippewelle · Haarwelle · Heckwelle · Heißwelle · Hirnwelle · Hitzewelle · Infektionswelle · Inflationswelle · Informationswelle · Kaltwelle · Klagewelle · Konjunkturwelle · Kurzwelle · Kältewelle · Kündigungswelle · La-Ola-Welle · Langwelle · Lichtwelle · Lockwelle · Longitudinalwelle · Meereswelle · Meerwelle · Migrationswelle · Mikrowelle · Millimeterwelle · Mittelwelle · Modewelle · Monsterwelle · Pleitewelle · Pornowelle · Preiswelle · Privatisierungswelle · Protestwelle · Radarwelle · Radiowelle · Reisewelle · Riesenwelle1 · Schallwelle · Schaumwelle · Schockwelle · Selbstmordwelle · Sexwelle · Stoßwelle · Streikwelle · Sturzwelle · Säuberungswelle · Technologiewelle · Terrorwelle · Teuerungswelle · Transversalwelle · Trägerwelle · Tsunamiwelle · Ultraschallwelle · Verhaftungswelle · Verkaufswelle · Wanderwelle · Wasserwelle · Ätherwelle
 ·  mit ›Welle‹ als Grundform: -welle · wellig
eWDG

Bedeutungen

1.
sich fortpflanzende auf und ab gehende Bewegung der Wasseroberfläche, besonders des Meeres
Beispiele:
hohe, kurze, schäumende Wellen
bei dem Sturm waren, gingen die Wellen fast haushoch
die Wellen schlagen über Deck, in das Schiff, branden um den Leuchtturm, klatschen an den Bauch des Schiffes, gegen die Ufermauer, brechen sich an den Klippen
leichte Wellen umspielen das Boot
das Meer schlägt mächtige, große Wellen (= das Meer hat hohen Wellengang)
die Buhnen brechen die starken Wellen
gehobendas Schiff pflügt die Wellen
ein Boot treibt, schaukelt auf den Wellen
sich von den Wellen tragen lassen
der Strand war von den Wellen überspült worden
der Seemann fand den Tod, sein Grab in den Wellen (= ertrank im Meer)
bildlich
Beispiele:
die Wellen der Begeisterung, Freude schlugen, gingen hoch (= es herrschte große Begeisterung, Freude)
eine Welle der Sympathie, des Mitgefühls schlug ihm entgegen
eine Welle des Protestes (= eine sich steigernde, umfassende Protestbewegung) ging durch das Land
eine Welle internationaler Solidarität
übertragen eine Welle von etw.eine (plötzlich) in Erscheinung tretende größere Menge von etw.
Beispiele:
eine Welle von Ungeduld, Angst überkam ihn
eine Welle von Erkältungskrankheiten
die neue Verordnung hat nicht nur freudige Zustimmung ausgelöst, sondern zugleich eine Welle von Protesten
Von Ende Mai bis Anfang Juli 1919 kam es zu einer Welle von Eisenbahnerstreiks [ Gesch. d. dt. Arbeiterbewegung7,59]
bestimmte modische Strömung, Richtung, besonders in der Kunst
Beispiele:
ein Film der neuen Welle
eine neue, weiche Welle in der Mode betont das Weibliche
die Einwanderung war in mehreren Wellen (= nacheinanderfolgenden Schüben) erfolgt
Düsenbomber flogen in vier Wellen Angriffe gegen die nördlichen Gebiete des Landes
Welle auf Welle (= Schub auf Schub) stürmten die Soldaten gegen die feindlichen Verteidigungsanlagen vor
die grüne Welle
Von England ist eine neue Welle herübergekommen, nachdem die frühere sentimentale … in Europa abgebrandet ist [ St. ZweigBalzac55]
2.
etw., das die Form von 1 hat
a)
bei der Frisur
Beispiele:
ihr Haar war in Wellen gelegt
sich [Dativ] Wellen legen lassen
b)
wellenförmige Bodenerhebung
Beispiele:
die Straßendecke hat viele Wellen
Das sonst fast handflache Land warf hier Wellen und Buckel [ FalladaWolf2,160]
3.
Physik Schwingung, die sich fortpflanzt
Beispiele:
elektrische, elektromagnetische, kurze Wellen
die Wellen des Schalls, Lichtes, der Wärme
umgangssprachlich Wellenlänge
Beispiele:
auf welcher Welle liegt der Sender?
der Sender des Rundfunks Berlin-Brandenburg sendet jetzt auf einer anderen Welle
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Welle · wellen · Wellblech · Wellpappe
Welle f. ‘Wasserwoge, zylindrischer Körper, Locke, (Reisig)bündel’, ahd. wella ‘hochgehende Meereswoge, stürmische Welle’ (um 1000), mhd. mnd. welle ‘Woge, Walze, Stroh-, Reisigbündel, Tuch-, Leinwandballen’ und wohl anord. vella ‘das Sieden, brodelnde Masse’ gehören wie das unter wallen1 (s. d.) angegebene starke Verb ahd. wellan ‘wälzen, rollen, drehen’ zu der dort genannten Wurzel ie. *u̯el(ə)-, *u̯lē- ‘drehen, winden, wälzen’. Zunächst (ahd.) bezeichnet Welle die ‘Wasserwoge’, anfangs nur obd., im 15. Jh. nach Norden vordringend; danach (mhd.) ‘Walze, (sich drehender) zylindrischer Körper’ und ‘Bündel’ (Holz, Reisig, Stroh, Tuch), besonders westobd., schließlich (im Vergleich mit der ringförmig sich ausbreitenden Bewegung des Wassers) ‘Locke’ (17. Jh.) und in der Physik die sich fortpflanzenden Schwingungen von Schall, Licht, Elektrizität u. dgl. (18. Jh.). – wellen Vb. ‘Wellen machen, Wellen werfen, sich in Wellen bewegen’, ahd. wellōn (um 1000), mhd. wellen, abgeleitet vom Substantiv. Seit dem 18. Jh. auch bildlich für wellenartige Bewegung und Formung (z. B. von der Landschaft, vom Haar). Wellblech n. ‘wellenförmig gebogenes Blech’ (19. Jh.). Wellpappe f. ‘wellig geformte Pappe’ (Ende 19. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›Welle‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Welle‹.

Verwendungsbeispiele für ›Welle‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Solange du dagegen ankämpfst, bist du dem Spiel der Wellen ausgeliefert. [Wilberg, Gerlinde M.: Zeit für uns, München: Frauenbuchverl. 1979, S. 56]
Augenblicklich hat mich aber die Welle, die mich in die Tiefe riß, wieder ans Land geschleudert. [Brief von Heinz Rohden vom 05.05.1915. In: Witkop, Philipp (Hg.), Kriegsbriefe gefallener Studenten, München: Müller 1928 [1915], S. 162]
Wie in Wellen scheint sich seine innere Bewegung nach links fortzusetzen, dagegen vermögen die statuarischen Helden rechts nichts. [Busch, Werner: Das sentimentalische Bild, München: Beck 1993, S. 133]
Zunächst aber schlug die neue geistige Bewegung, und um eine solche handelt es sich, nicht nur um die Ideen einiger weniger, hohe Wellen. [Hirschberger, Johannes: Geschichte der Philosophie, Bd. 2: Neuzeit und Gegenwart. In: Bertram, Mathias (Hg.) Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1952], S. 1544]
Vor allem dort machte der Mann aus Kiel mächtig Welle. [Die Zeit, 22.07.1999, Nr. 30]
Zitationshilfe
„Welle“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Welle#1>.

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Welle, die

Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Welle · Nominativ Plural: Wellen
Aussprache  [ˈvɛlə]
Worttrennung Wel-le
Wortbildung  mit ›Welle‹ als Erstglied: Wellenleistung  ·  mit ›Welle‹ als Letztglied: Achswelle · Antriebswelle · Bauchwelle · Blindwelle · Exzenterwelle · Gelenkwelle · Hohlwelle · Kardanwelle · Keilwelle · Kniewelle · Kurbelwelle · Nockenwelle · Riesenwelle2 · Schraubenwelle · Steuerwelle · Tachowelle · Zapfwelle

Bedeutungsübersicht+

  1. 1. [Technik] stabförmiges Maschinenteil zur Übertragung von Drehmomenten
  2. 2. [Turnen] Umschwung
eWDG

Bedeutungen

1.
Technik stabförmiges Maschinenteil zur Übertragung von Drehmomenten
Beispiele:
eine gerade Welle
Handwerk, Technikeine gekröpfte Welle
Beim klassischen Verfahren der Erzeugung von Elektroenergie treibt eine Turbine […] den mit ihr auf einer Welle sitzenden Rotor eines Generators an […] [ Urania1971]
2.
Turnen Umschwung
Beispiel:
eine Welle am Reck machen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Welle · wellen · Wellblech · Wellpappe
Welle f. ‘Wasserwoge, zylindrischer Körper, Locke, (Reisig)bündel’, ahd. wella ‘hochgehende Meereswoge, stürmische Welle’ (um 1000), mhd. mnd. welle ‘Woge, Walze, Stroh-, Reisigbündel, Tuch-, Leinwandballen’ und wohl anord. vella ‘das Sieden, brodelnde Masse’ gehören wie das unter wallen1 (s. d.) angegebene starke Verb ahd. wellan ‘wälzen, rollen, drehen’ zu der dort genannten Wurzel ie. *u̯el(ə)-, *u̯lē- ‘drehen, winden, wälzen’. Zunächst (ahd.) bezeichnet Welle die ‘Wasserwoge’, anfangs nur obd., im 15. Jh. nach Norden vordringend; danach (mhd.) ‘Walze, (sich drehender) zylindrischer Körper’ und ‘Bündel’ (Holz, Reisig, Stroh, Tuch), besonders westobd., schließlich (im Vergleich mit der ringförmig sich ausbreitenden Bewegung des Wassers) ‘Locke’ (17. Jh.) und in der Physik die sich fortpflanzenden Schwingungen von Schall, Licht, Elektrizität u. dgl. (18. Jh.). – wellen Vb. ‘Wellen machen, Wellen werfen, sich in Wellen bewegen’, ahd. wellōn (um 1000), mhd. wellen, abgeleitet vom Substantiv. Seit dem 18. Jh. auch bildlich für wellenartige Bewegung und Formung (z. B. von der Landschaft, vom Haar). Wellblech n. ‘wellenförmig gebogenes Blech’ (19. Jh.). Wellpappe f. ‘wellig geformte Pappe’ (Ende 19. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›Welle‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Welle‹.

Verwendungsbeispiele für ›Welle‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Solange du dagegen ankämpfst, bist du dem Spiel der Wellen ausgeliefert. [Wilberg, Gerlinde M.: Zeit für uns, München: Frauenbuchverl. 1979, S. 56]
Augenblicklich hat mich aber die Welle, die mich in die Tiefe riß, wieder ans Land geschleudert. [Brief von Heinz Rohden vom 05.05.1915. In: Witkop, Philipp (Hg.), Kriegsbriefe gefallener Studenten, München: Müller 1928 [1915], S. 162]
Wie in Wellen scheint sich seine innere Bewegung nach links fortzusetzen, dagegen vermögen die statuarischen Helden rechts nichts. [Busch, Werner: Das sentimentalische Bild, München: Beck 1993, S. 133]
Zunächst aber schlug die neue geistige Bewegung, und um eine solche handelt es sich, nicht nur um die Ideen einiger weniger, hohe Wellen. [Hirschberger, Johannes: Geschichte der Philosophie, Bd. 2: Neuzeit und Gegenwart. In: Bertram, Mathias (Hg.) Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1952], S. 1544]
Vor allem dort machte der Mann aus Kiel mächtig Welle. [Die Zeit, 22.07.1999, Nr. 30]
Zitationshilfe
„Welle“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Welle#2>.

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Welli, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Wellis · wird nur im Singular verwendet
Nebenform Welle · Substantiv · Genitiv Singular: Welles
Aussprache [ˈvɛli] · [ˈvɛlə]
Worttrennung Wel-li ● Wel-le
ZDL-Verweisartikel

Bedeutung

Kartenspiel Synonym zu Belli
Beispiele:
Wer beim bayerischen Kartenspiel Watten die »Drei Kritischen« auf der Hand hat, den Max, den Welli und den Spitz, der ist fein raus. [Münchner Merkur, 07.05.2018]
Nach harten Kämpfen, bei denen Max, Welle und Spitz gefragt waren, setzten sich Hans Jürgen Jehl und Gerhard Six gegenüber ihren Kontrahenten durch. [Landshuter Zeitung, 12.04.2019]
16 Teams wetteiferten um den Sieg, wo Max, Welle und Spitz die Trümpfe waren. [Landshuter Zeitung, 06.11.2018]

letzte Änderung:

Typische Verbindungen zu ›Welle‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Welle‹.

Zitationshilfe
„Welli“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Welle#3>.

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