Wicht, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Wicht(e)s · Nominativ Plural: Wichte
Aussprache
Wortbildung
mit ›Wicht‹ als Letztglied:
Bösewicht
Mehrwortausdrücke
armer Wicht
Bedeutungsübersicht
- 1. [umgangssprachlich, vertraulich] ⟨ein kleiner Wicht⟩
- 2. [gehoben, abwertend, veraltend] charakterlose, jämmerliche männliche Person
- ● [oft verächtlich] ⟨ein armer Wicht⟩
eWDG
Bedeutungen
1.
umgangssprachlich, vertraulich ⟨ein kleiner Wicht (= ein kleines Kind)⟩
a)
das ein wenig unartig ist oder war
Beispiele:
na, du kleiner Wicht, was hast du denn da angestellt?
nun renn mir nicht wieder weg, du kleiner Wicht!
das ganze Schubfach hat der kleine Wicht heute ausgeräumt
2.
gehoben, abwertend, veraltend charakterlose, jämmerliche männliche Person
Beispiele:
ein elender, charakterloser, schlimmer, ruchloser, jämmerlicher, böser Wicht
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Wicht · Wichtelmann · Wichtelmännchen · Bösewicht
Wicht m. ‘kleines Wesen, Kobold, charakterloser Mensch’, gemeingerm., unterschiedlichen Flexionsklassen angehörendes Substantiv, ahd. wiht m. n. ‘(Lebe)wesen, Ding, Dämon’ (9. Jh.), mhd. wiht m. n. ‘lebendes Wesen, Geschöpf’ (von Menschen, Tieren, Kobolden, Zwergen), asächs. wiht m. ‘Ding, Dämon, Wesen, Sache’, mnd. wicht, wucht n. ‘Sache, Ding’, mnl. wicht, wecht n., nl. wicht ‘Wesen, Kind’, aengl. wiht f. n., engl. (älter) wight ‘Wicht, Wesen’, anord. vættr, vēttr f. ‘Wesen, Wicht, Geist, Ding, Sache’, schwed. vätte ‘Erdgeist, Wichtel-, Heinzelmann’, got. waíhts f. ‘Ding, Sache’ (germ. *wihta- m. n. oder *wihti- f.). Herkunft nicht geklärt. Nimmt man (wie ) Verwandtschaft an mit aslaw. 1, 196veštь, russ. vešč’ (вещь) ‘Ding, Sache’ (aus urslaw. *vektь), kann ie. *u̯ekti- ‘Sache, Ding’ angesetzt werden. Weitere Anknüpfung an die Wurzel ie. *u̯eku̯- ‘sprechen’ (s. erwähnen) ist unsicher. In den germ. Sprachen geht das Substantiv im Sinne von ‘Ding, Sache, etwas’ eine feste Verbindung mit der Negationspartikel ein (s. nicht, nichts). – Wichtelmann m. Wichtelmännchen n. ‘Zwerg, Kobold’ (19. Jh.), zuvor vereinzelt wichtelmendle (16. Jh.), zum Deminutivum Wichtel n., auch m., mhd. wihtel(īn). Bösewicht m. ‘böser, heimtückischer Kerl’, ahd. bōsiwiht (um 1000), mhd. bœsewiht ‘verachteter und verächtlicher Mensch’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Oberbegriffe |
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Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Däumling ·
Gnom ·
Heinzelmännchen ·
Kobold ·
Wicht ·
Wichtel ·
Wichtelmann ·
Wichtelmännchen ·
Winzling ·
Zwerg ●
Fips ugs.
Oberbegriffe |
Assoziationen |
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Assoziationen |
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(armer) Wicht ·
Hanswurst ·
Lachplatte ·
Witzblattfigur ·
dummer August ●
Fuzzi ugs. ·
Komiker ugs. ·
Pflaumenaugust ugs. ·
Schießbudenfigur ugs. ·
Tünnes ugs., kölsch ·
Witzfigur ugs. ·
Wurst ugs.
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Wicht‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Wicht‹.
Verwendungsbeispiele für ›Wicht‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Das ist ein schöner Name für einen kleinen Wicht wie dich.
[Süddeutsche Zeitung, 07.06.2002]
Endlich einmal sieht sich niemand genötigt, dem kleinen Wicht Mut zuzusprechen.
[Süddeutsche Zeitung, 09.12.1996]
Einer der Wichte klagte, daß er äußerst ungern zum ersten Unterricht gekommen sei.
[Süddeutsche Zeitung, 05.09.1996]
Wer einmal reich und wichtig war, will nie mehr ein armer Wicht sein.
[Süddeutsche Zeitung, 26.03.1998]
Ich war zwei Meter groß und sollte mich von einem schlecht gelaunten Wicht herumkommandieren lassen.
[Bild, 29.09.2004]
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