das Geprägtsein von gegensätzlichen, (scheinbar) nicht miteinander vereinbar erscheinenden Positionen, Aussagen oder Handlungen
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: innere Widersprüchlichkeit
als Akkusativobjekt: die Widersprüchlichkeit von etw. aufdecken, aufzeigen, offenbaren
mit Genitivattribut: die Widersprüchlichkeit einer Aussage, Äußerung, Argumentation, Position
hat Präpositionalgruppe/-objekt: Widersprüchlichkeit im Handeln
Beispiele:
In seiner Widersprüchlichkeit hat Trump während des Wahlkampfs einmal die diplomatischen Beziehungen mit Havanna unterstützt, ein andermal die Absicht bekundet, diese wieder zu kappen. [Neue Zürcher Zeitung, 11.11.2016]
Ihr Interesse gilt der Widersprüchlichkeit und dem Facettenreichtum von Frauenbiografien. [Der Standard, 03.07.2016]
Dieser realpolitische Zynismus wirkt bis heute fort, und er offenbart die Widersprüchlichkeit amerikanischer Positionen. [Die Zeit, 19.11.1998, Nr. 48]
Das Hin und Her, die Widersprüchlichkeit der Argumentation und die Hartnäckigkeit in der Auseinandersetzung zwischen den Verfechtern der Parkscheibe […] und ihren Gegnern […] erleben wir seit acht Jahren. [Die Zeit, 08.08.1969, Nr. 32]
Die Jugend wurde, im Glauben, so der Brüchigkeit und Widersprüchlichkeit der sie umgebenden sozialen Umwelt zu entrinnen, zum Vortrupp des Fortschritts, zur sozialen Stoßkraft für emanzipatorische Revolutionen und Reformen[…]. [Schelsky, Helmut: Die skeptische Generation, Düsseldorf: Diederichs 1957, S. 57]