Winkel
m.
‘von zwei Wänden oder Geraden gebildete Ecke’,
nur westgerm.,
ahd.
winkil
(8. Jh.),
mhd.
winkel
‘Winkel, Ecke’,
mnd.
‘Winkel, Ecke, (geheimer) Raum, Versteck’,
mnl.
‘Ecke, Spitze, Punkt, Speicher, Laden, Werkstatt’,
nl.
winkel
‘Laden, Geschäft’,
aengl.
wincel
‘Ecke’
(
schwed.
dän.
vinkel
aus dem
Mnd.)
gehört vielleicht mit dem Suffix
germ.
-ila-
(
*winkila-)
zu
↗
winken
(s. d.)
und damit im Sinne von
‘Krümmung, Biegung, Knick, Ecke’
zu
ie.
*u̯eng-
‘gebogen sein’.
Als Terminus der Geometrie
‘durch zwei in einer Ebene verlaufende, sich in einem Punkt schneidende Geraden entstandene Figur’
ist
Winkel
bereits
mhd. gebräuchlich;
dazu vgl.
ahd.
trī̌winkilī̌
f. oder n.
‘Dreieck’
(10. Jh.)
und
mhd.
gerechter (‘rechter’)
winkel
(14. Jh.),
frühnhd.
rechter Winkel
(16. Jh.),
spitzer Winkel
(15. Jh.),
stumpfer winkel
(um 1400).
wink(e)lig
Adj.
‘(viele) Winkel habend’
(15. Jh.),
sich im 19. Jh. gegen älteres
winklicht,
mhd.
winkele(c)ht
durchsetzend.
Winkeladvokat
m.
‘schlechter, mäßiger Rechtsbeistand’,
eigentlich
‘unbefugt und im Verborgenen arbeitender Advokat’
(18. Jh.).
Winkelzug
m.
vorwiegend im Plural
‘Kniffe, geheime Machenschaften’
(16. Jh.);
vgl.
mnd.
winkeltȫge
Plur.