wippen
Vb.
‘(sich) auf und nieder bewegen’,
aus dem
Nd.
(1. Hälfte 16. Jh.).
Mnd.
mnl.
nl.
wippen
‘schaukeln, schlenkern, (sich) auf und nieder bewegen’
(
mengl.
(h)wippen,
engl.
to whip
‘schnellen lassen, peitschen’
aus dem
Mnd.)
und entsprechendes
ahd.
wiphōn
‘herumstreifen’
(Hs. 12. Jh.),
mhd.
wipfen
‘hüpfen, springen’
stehen als geminierte Intensivbildungen zu dem in
ahd.
wīfan
‘winden’
(in
biwīfan,
um 1000),
mhd.
wīfen
‘winden, schwingen’,
got.
weipan
‘bekränzen’
belegten starken Verb.
Dazu gehört das Kausativum
(ablautend)
mhd.
weifen
‘schwingen machen, haspeln, entfalten’;
außergerm. sind verwandt
lat.
vibrāre
‘in zitternde Bewegung setzen, sich zitternd bewegen’,
lit.
vỹburti
‘schwingen, herumdrehen, schweben’,
lett.
viebt
‘das Gesicht verziehen’,
reflexiv
‘sich drehen, verdrehen, Grimassen schneiden’.
Auszugehen ist von
ie.
*u̯eib-
‘drehen, sich drehend, schwingend bewegen’
(s.
↗
Weib,
wo auch weitere Verwandte),
einer Labialerweiterung der Wurzel
ie.
*u̯ei-
‘drehen, biegen’.
Wippe
f.
‘zweiarmiger Hebel, kippbar über einem Klotz angebrachtes Brett’
(17. Jh.),
aus dem
Nd.,
mnd.
wippe,
Rückbildung aus dem Verb.
Wippchen
n.
‘rasche Bewegung, Sprung’,
übertragen
‘Gaukelei, Spaß, dummes Zeug, Ausrede’
(19. Jh.,
in den Mundarten gewiß älter),
zu
ahd.
wiphōn,
mhd.
wipfen
‘herumstreifen, hüpfen, springen’
(s. oben);
vgl. auch
ahd.
wiph
‘Gebärde, Zeichen’
(9. Jh.).