(als Spielgerät für Kinder) aus einem in der Mitte auf einem Ständer aufliegenden, kippbar angebrachten Balken, Brett o. Ä. bestehende Schaukel, auf deren beiden Enden sitzend man wippend auf u. ab schwingt
Wippe, die
Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Wippe · Nominativ Plural: Wippen
Aussprache
Worttrennung Wip-pe (computergeneriert)
Wortbildung
mit ›Wippe‹ als Letztglied:
↗Schaltwippe
Duden GWDS, 1999
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
wippen · Wippe · Wippchen
wippen
Vb.
‘(sich) auf und nieder bewegen’,
aus dem Nd.
(1. Hälfte 16. Jh.).
Mnd.
mnl.
nl.
wippen
‘schaukeln, schlenkern, (sich) auf und nieder bewegen’
(mengl.
(h)wippen,
engl.
to whip
‘schnellen lassen, peitschen’
aus dem Mnd.)
und entsprechendes
ahd.
wiphōn
‘herumstreifen’
(Hs. 12. Jh.),
mhd.
wipfen
‘hüpfen, springen’
stehen als geminierte Intensivbildungen zu dem in
ahd.
wīfan
‘winden’
(in
biwīfan,
um 1000),
mhd.
wīfen
‘winden, schwingen’,
got.
weipan
‘bekränzen’
belegten starken Verb.
Dazu gehört das Kausativum
(ablautend)
mhd.
weifen
‘schwingen machen, haspeln, entfalten’;
außergerm. sind verwandt
lat.
vibrāre
‘in zitternde Bewegung setzen, sich zitternd bewegen’,
lit.
vỹburti
‘schwingen, herumdrehen, schweben’,
lett.
viebt
‘das Gesicht verziehen’,
reflexiv
‘sich drehen, verdrehen, Grimassen schneiden’.
Auszugehen ist von
ie.
*u̯eib-
‘drehen, sich drehend, schwingend bewegen’
(s.
↗Weib,
wo auch weitere Verwandte),
einer Labialerweiterung der Wurzel
ie.
*u̯ei-
‘drehen, biegen’.
Wippe
f.
‘zweiarmiger Hebel, kippbar über einem Klotz angebrachtes Brett’
(17. Jh.),
aus dem Nd.,
mnd.
wippe,
Rückbildung aus dem Verb.
Wippchen
n.
‘rasche Bewegung, Sprung’,
übertragen
‘Gaukelei, Spaß, dummes Zeug, Ausrede’
(19. Jh.,
in den Mundarten gewiß älter),
zu
ahd.
wiphōn,
mhd.
wipfen
‘herumstreifen, hüpfen, springen’
(s. oben);
vgl. auch
ahd.
wiph
‘Gebärde, Zeichen’
(9. Jh.).
Thesaurus
Synonymgruppe
↗Schaukelbrett
·
Schwenkbalken
·
Schwungbalken
·
Wippe
·
↗Wippschaukel
Typische Verbindungen zu ›Wippe‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Wippe‹.
Verwendungsbeispiele für ›Wippe‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Allein mit einem Wippen der Füße erzählt sie ganze Geschichten.
Die Welt, 13.10.2005
Irgendwann wird so einer Frau das Wippen zu blöde; dann muss sie killen.
Süddeutsche Zeitung, 13.12.1999
Und macht dem Mädchen verzweifelte Zeichen, mit dem Wippen aufzuhören.
Spoerl, Heinrich: Die Feuerzangenbowle, München: Piper o.J. [1933], S. 139
Richy nimmt die Haltung seines Vaters an, läßt nur das Wippen.
Ossowski, Leonie: Die große Flatter, Weinheim: Beltz & Gelberg 1986 [1977], S. 78
Wippe mit den Knien leicht auf und ab wie Schmetterlingsflügel.
Wilberg, Gerlinde M.: Zeit für uns, München: Frauenbuchverl. 1979, S. 3
Zitationshilfe
„Wippe“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Wippe>, abgerufen am 21.01.2021.
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